mit K. A. Artaria und seinem Bruder Dominik immer inniger geknüpft. Die Firma übernahm
1897 den Verlag des Kongreßwerkes, r8g8 den der von Scala begründeten Monatsschrift
des Museums „Kunst und Kunsthandwerk". Auch große Veröffentlichungen von einzelnen
Angehörigen des Institutes erschienen in diesem vornehmen Verlage, wie Leischings
Miniaturenwerk (rgo7) und Folnesics' Publikation .,Die Wiener Porzellansamrnlung Karl
Mayer" (1914). Die Begeisterung Artarias für bildende Kunst, die in seinem Leben und
Wirken dieselbe Rolle spielte wie seine Hingebung an musikalische Interessen, sein kulti-
vierter Geschmack und sein Verständnis für die Behandlung des Buches als Kunstwerk
machten es für_ jeden Autor zum Genusse, mit diesem ausgezeichneten Manne zusammen-
zuwirken. K. A. Artaria war ein Muster im geschäftlichen Verkehre, hochgebildet, tempera-
mentvoll und weitblickend, dabei voll Güte, Wohlwollen, Liebenswürdigkeit und von jener
Bescheidenheit, die nur bei edlen selbstsicheren Menschen zu finden ist. Er hatte etwas
Altwienerisches an sich, im besten Sinne dieses Wortes, und man möchte wünschen und
hoffen, daß dieseArtvon ausgeglichenem harmonischem Wienertum nicht ganz verschwindet.
Das Andenken des allverehrten Mannes, der so tätig in das geistige Leben Wiens ein-
gegriffen hat, wird fortleben und der Dank aller, die ihm nahestanden, bleibt ihm gesichert.
ERKE ÖSTERREICHISCHER BAROCKMALER IN LINZ. Im Linzer
Museum Findet gegenwärtig eine Ausstellung der bedeutendsten, bisher in ver-
schiedenen Räumen des Zisterzienserstiftes Wilhering verstreut gewesenen Gemälde statt,
welche nunmehr durch Abt Fazeny unter Mitwirkung des Museumsdirektors H. Ubell zu
einer Stiftsgalerie vereinigt wurden. Unter den 52 Werken der auf diese Art neu entstandenen
Galerie findet sich eine Anzahl von Gemälden hervorragender österreichischer Barockmaler
wie der beiden Altomonte, Johann Kupezkys, F. A. Maulpertsclf und des Kremser Schmidt.
Diese zum größten Teile bisher unzugänglich gewesenen Gemälde wurden dem Linzer
Museum zu einer Sonderausstellung überlassen.
RÖFFENTLICHIING ÜBER KLIMT. Die Deutschösterreichische Staats-
druckerei beabsichtigt im Herbst d. J. eine vornehm ausgestattete Veröffentlichung
über Gustav Klimt mit etwa 50 Seiten Text und 25 Tafeln in Quartformat, davon drei
Farbenlichtdrucke, nach Zeichnungen und Gemälden des Meisters. Den Text und die Bilder-
auswahl besorgt Dr. Max Eisler. Das Werk erscheint in einer einmaligen, handschriftlich
numerierten Vorzugsausgabe und kostet während der bis Ende Mai 1. j. dauernden Sub-
skriptionsfrist 90 Kronen. Nach diesem Zeitpunkt wird der Preis erhöht werden.
MITTEILUNGEN AUS DEM ÖSTERREICHI-
SCHEN MUSEUM 50'
ÜSSTELLÜNGEN. Im Säulenhofe des Österreichischen Museums wurde wieder
eine Ausstellung hervorragenderBesitzstände der Museumsbibliothek veranstaltet. Aus-
gestellt sind eine Reihe von farbigen Originalaufnahmein Julius von Grienbergers nach reich
bemalten Tiroler und Vorarlberger Bauernhäusern aus dem XVI. bis XVIILJahrhundert,
weiters Abbildungen von Wandmalereien kirchlicher Bauten aus dem IV. bis in das
"XIII. jahrhunden: aus Josef Wilperts großem Werke (von welchem die auf die Mosaiken be-
züglichen Farbentafeln bereits im vorigenjahre ausgestellt waren), ferner die farbigen Tafeln
aus Falkes Publikation über die Majolikasammlung Pringsheim in München und eine größere
Anzahl von Lichtdrucktafeln aus Paul Schubrings Werk über Truhen und Truhenbilder der
italienischen Frührenaissance.
Im Vortragssaal ist eine Sonderausstellung von Stickereien veranstaltet, die an besonders
charakteristischen Stücken aus dem Museumsbestande einen Überblick gewährt über die
künstlerische Entwicklung dieses kunstgewerblichen Zweiges vom frühen Mittelalter bis in
24