MAK

Volltext: Industrie der Stein-, Thon- und Glaswaaren, Wiener Weltausstellung Heft 10

418 Gruppe IX. Industrie der Stein-, Thon- u. Glaswaaren. 
öfter vorkam, wird dadurch vermieden; die Vorzüglichkeit dieses Ver 
fahrens ist'auch bereits von einzelnen französischen Fabrikanten aner 
kannt und von ihnen benutzt worden. Eine deutsche Firma und zwar 
diejenige von Luders & Kubon in Dresden ist darin sogar noch 
weiter gegangen, indem sie um dem Läuferstein eine noch grössere 
Dauerhaftigkeit zu geben, denselben mit einer vollständigen Gusseisen 
decke mit angegossenem Oberring versehen hat; in dieser Decke hat 
sie auch Kästen angebracht, in welchen Balancegewichte sich befinden, 
mittelst welcher man den ungleichmässigen Gang dieses Steines leicht 
und gänzlich beseitigen kann. Bis jetzt geschah dieses Abbalanciren 
des Läufersteines, indem man an drei Stellen der Decke in dazu ange 
brachten Kästen soviel Blei goss als zum Abbalanciren nothwendig 
war; eine Vorrichtung, die durchaus nicht genügt und sehr umständ 
lich ist. Die neuere besteht aus einem eisernen Napfe mit Deckel und 
Schraube, die im Boden des Deckels und Napfes Führung hat, ferner 
durch eiserne Platten, die durch die Schraube in dem Napfe gehoben 
und gesenkt werden können. Von diesen Näpfen sind drei bis vier in 
die gusseiserne Decke eingesetzt und wird nun der Stein durch Ver 
mehrung oder Verminderung und durch Höher- oder Tieferstellen der 
Platten in die gehörige Balance gebracht. 
Die französische Firma A. Fauqueux in Laferte hatte ihre Stücke 
mittelst zwei starken schmalen Reifen gebunden, unter denen das Ge 
stein ohne Gypsverkleidung belastet war, so dass man sich von der 
durchweg reellen Fabrikation überzeugen konnte. Dasselbe Verfahren 
fanden wir bei den Steinen der Gesellschaft Uj-Banya. 
Nach dieser allgemeinen Besprechung gehe ich nunmehr zu den 
einzelnen Ausstellern über und zwar nach der alphabetischen Reihe der 
Länder, zunächst Belgien. 
Wie bereits erwähnt, war hier nur eine Firma und zwar diejenige 
des Herrn Dassonville de St.Hubert in Namur. Auch diese Firma 
hat sich seit Jahren bemüht, einheimisches belgisches Material zu ver 
wenden, es stammt dieses aus den dieser Firma gehörenden Brüchen 
von Bouvignes, zwischen Namur und Denant gelegen; dieses Material 
eignet sich durch seinen Mangel an Porosität nicht zum Vermahlen 
von Getreide, wohl aber zum Vermahlen von Cement, wofür es einen 
bedeutenden Absatz auch nach Deutschland hat; die Firma hatte auch 
solche Steine ausgestellt, ferner aber auch Steine aus französischem 
Quarze, die vorzüglich gearbeitet waren; sie hatte aber bei diesen 
Steinen eine Neuerung angebracht, die für das Auge ausserordentlich 
hübsch war, die ich aber vom technischen Standpunkte nicht billigen 
kann; sie hat nämlich das aus weicher Steinmasse bestehende Herz 
oder Mittelstück, um welches die Quarzstücke, in Frankreich Carreaux 
genannt, rangirt werden, rund, anstatt wie dieses üblich ist sechs- oder 
achteckig gemacht, und ist es bei dieser Construction wohl schwer zu
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.