geführt, an deren Stelle nur
einmal, bei einem Vasensatz
für die Kaiserin Josephine,
ein gutes Modell des Archi-
tekten Genelli getreten sei.
Von der zweiten Vase,
deren Verbleib gleichfalls bis-
her nicht nachgewiesen wer-
den konnte, berichtet Scha-
dow selbst bei seinen Auf-
zeichnungen vom Jahre 1823":
das Folgende: „Der König
bestellte bei der Porcellan-
Manufaktur eine Vase zum
Geschenk für den Pabst. Diese
wurde nach meiner Angabe,
geziert mit den zwölf Aposteln
' als Cameen gemalt, nach den
Kupferstichen von Reindel in
Nürnberg, ausgeführt. Dies ist
eine schöne Arbeit nach den
Metalltiguren am Sebaldus-
Grabe; sie geriethen in Por-
zellan auch gut. Es ereignete
sich indeß, daß mit Vollen-
dung dieser Arbeit das Ab-
leben des geistlichen Fürsten
zusammenfiel, so daß diese
Vase noch jetzt im Palais des
Königs aufbewahrt steht."
Es erübrigt, einiger gra-
phischer Arbeiten von Scha-
Abb. 43. j. G. Schadow: Vorlage für die Bemalung von Pfeifen-
köpfen (Nr. 3), Bleistift, 1800, Höhe 221, Breite 17'8 Zentimeter
(Bibliothek der Berliner Porzellanmanufaktur)
dows Hand zu gedenken, die sich im Besitze der Manufaktur erhalten haben
und geeignet sind, auf ihre Beziehungen zu dem Künstler noch ein weiteres
Licht zu werfen. Da sind in erster Linie drei aquarellierte Federzeichnungen
(Abb. 38 bis 40), die zweifellos in Zusammenhang mit seinem graphischen
Hauptwerk, der köstlichen Folge von Radierungen nach den Attitüden der
Tänzerin Vigano, die mit ihrem Gatten, dem berühmten Choreographen
der Mailänder Scala Salvatore Vigano, in den Jahren 1796 und 1797 im
Ballett der Berliner Italienischen Oper mit ungewöhnlichem Erfolge auftrat,
entstanden sind. Für welchen besonderen Zweck sie als Vorlagen gedient
haben, entzieht sich unserer Kenntnis. Sicherlich hat weder ein Zufall noch
eine spätere Erwerbung sie in die Mappen der Manufaktur gelangen lassen.
2' Schadow, a. a. 0., Seite 206.