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Papagei, auf den Felsen oben steht eine Gemse, die ins Tal hinabsieht.
Auf dem Boden Blumen und Gräser. In dem Stamme des Baumes auf
der linken Seite sind die Initialen I. P., im Wiesengrunde, ganz vorne
unter dem Fuße Adams, in arabischen Ziffern ist die Jahreszahl 1521
eingeschnitten (der Zweier ist verkehrt gestellt). Die Farbe des Birnholzes
ist hell, der Hintergrund fast gar nicht, die beiden Figuren nur sehr
wenig patiniert. Die Rückseite des Holzes ist außerordentlich frisch erhalten.
In den kunsthistorischen Sammlungen des Hofmuseums in Wien findet
sich ebenfalls ein Relief
aus Birnholz mit der
Darstellung des Sünden-
falles, IQ'9 Zentimeter
hoch und 16'5 Zenti-
meter breit, das von
Julius von Schlosser
publiziert istif und mit
unserem Relief große
Verwandtschaft zeigt.
In einer Landschaft
stehen vor einer Baum-
gruppe Adam und Eva.
Adam, von rückwärts
gesehen, streckt die
rechte Hand nach dem
Apfel aus, den Eva,
dem Beschauer zuge-
wendet, in der erhobe-
nen Linken hält. Diese
Darstellung ist also im
Gegensinne der unseren
komponiert, auf der
Adam von vorne ge-
sehen ist und Eva dem Beschauer den Rücken wendet. Die Behandlung
des Nackten ist auf beiden Reliefs sehr ähnlich, ebenso die der gelockten
Haare des Adam. Die Haare der Eva sind auf dem Relief des Hofmuseums
ebenfalls fliegend dargestellt, doch viel reicher gestaltet. Es fehlen aber
zum Unterschiede von unserem Bilde die Tierdarstellungen vollständig,
auch weist dieses Stück keine Signatur und keine Datierung auf.
Auf der Rückseite des Rahmens des Reliefs im Hofmuseum befindet
sich die Widmung an den Gründer der Ambraser-Sammlung:
„Von Engelhard Ettenharder Ewer Fr. Dht. Hof Canczley Verwandten
1591."
"f „Werke der Kleinplastik in der Skulpturensammlung des Allerhöchsten Kaiserhauses", II, Tafel XXIII 2.
(Verlag von Anton Schroll d'r Cie., Wien, xgro.)
Abb. 13. Spielbrettsxeine mit Ponrätreliefs, Augsburg, 1530 (Österr. Museum)