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Volltext: Monatszeitschrift XXII (1919 / Heft 3, 4 und 5)

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Papagei, auf den Felsen oben steht eine Gemse, die ins Tal hinabsieht. 
Auf dem Boden Blumen und Gräser. In dem Stamme des Baumes auf 
der linken Seite sind die Initialen I. P., im Wiesengrunde, ganz vorne 
unter dem Fuße Adams, in arabischen Ziffern ist die Jahreszahl 1521 
eingeschnitten (der Zweier ist verkehrt gestellt). Die Farbe des Birnholzes 
ist hell, der Hintergrund fast gar nicht, die beiden Figuren nur sehr 
wenig patiniert. Die Rückseite des Holzes ist außerordentlich frisch erhalten. 
In den kunsthistorischen Sammlungen des Hofmuseums in Wien findet 
sich ebenfalls ein Relief 
aus Birnholz mit der 
Darstellung des Sünden- 
falles, IQ'9 Zentimeter 
hoch und 16'5 Zenti- 
meter breit, das von 
Julius von Schlosser 
publiziert istif und mit 
unserem Relief große 
Verwandtschaft zeigt. 
In einer Landschaft 
stehen vor einer Baum- 
gruppe Adam und Eva. 
Adam, von rückwärts 
gesehen, streckt die 
rechte Hand nach dem 
Apfel aus, den Eva, 
dem Beschauer zuge- 
wendet, in der erhobe- 
nen Linken hält. Diese 
Darstellung ist also im 
Gegensinne der unseren 
komponiert, auf der 
Adam von vorne ge- 
sehen ist und Eva dem Beschauer den Rücken wendet. Die Behandlung 
des Nackten ist auf beiden Reliefs sehr ähnlich, ebenso die der gelockten 
Haare des Adam. Die Haare der Eva sind auf dem Relief des Hofmuseums 
ebenfalls fliegend dargestellt, doch viel reicher gestaltet. Es fehlen aber 
zum Unterschiede von unserem Bilde die Tierdarstellungen vollständig, 
auch weist dieses Stück keine Signatur und keine Datierung auf. 
Auf der Rückseite des Rahmens des Reliefs im Hofmuseum befindet 
sich die Widmung an den Gründer der Ambraser-Sammlung: 
„Von Engelhard Ettenharder Ewer Fr. Dht. Hof Canczley Verwandten 
1591." 
"f „Werke der Kleinplastik in der Skulpturensammlung des Allerhöchsten Kaiserhauses", II, Tafel XXIII 2. 
(Verlag von Anton Schroll d'r Cie., Wien, xgro.) 
 
 
Abb. 13. Spielbrettsxeine mit Ponrätreliefs, Augsburg, 1530 (Österr. Museum)
	        
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