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Volltext: Monatszeitschrift XXII (1919 / Heft 1 und 2)

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Abb. 13. Hof des bischöflichen Schlosses zu Brixen 
Vor einer schlichten, die Inschriftstafel umrahmenden hohen Wand- 
architektur aus dunkelbraunem Marmor, die mit zahlreichen Wappen aus 
Erz dekoriert ist, steht auf einem Unterbau der marmorne, mit bronzenen 
Engelsköpfen und Fruchtgehängen geschmückte Sarkophag, auf dem die 
lebendig aufgefaßte Gestalt des Bischofs in Bronze angebracht ist. Den 
Kopf in die Rechte stützend, liegt er bequem hingelagert - ein aus Italien 
(Sansovino) stammendes Motiv, das der späteren Barockkunst sehr vertraut 
wurde - und betrachtet ein kleines Kruzifix, das er in der Linken hält. 
Zur Seite des Sarkophags stehen wieder zwei nackte Engelknaben mit den 
Bischofsinsignien ganz so wie auf den Wappen des Augsburger Abtes und 
des Regensburger Bischofs. "' 
"' Den Magdalenenstatuen in München und Augsburg nahe verwandt, wenn auch wohl etwas später ane 
zusetzen, ist die 1'65 Meter hohe Bronzefrgur einer knienden, ein Kreuz umfassenden heiligen Helena (ehemals 
eine Magdalena?) im Münster zu Bonn (Clemen, Die „Kunstdenkmäler der Stadt und des Kreises Bonn", Düssel- 
dorf 1905, Tafel VII). Urkundlich steht auf Grund der Stiftsprotokolle nur fest, daß die Statue ein Geschenk 
des Grafen Franz Wilhelm von Wartenberg ist, der unter anderen kirchlichen Würden auch die eines Propstes 
des Bonner Stiftes besaß (Pick in den „Annalen des historischen Vereines für den Niederrhein", 42, 1884, Seite 1 17, 
Anmerkung 4). Die früher geglaubte Überlieferung, wonach die Figur 1756 in Rom gegossen worden sein sollte, 
war demnach falsch. Der Name des Stifters weist vielmehr nach Bayern, denn der Graf von Wartenberg (geboren 
1593 in München) ist ein Sohn des Herzogs Ferdinand von Bayern, eines Bruders des Kurfürsten Maximilian. 
Er wurde seit 1608 in Rom erzogen, war eine Zeitlang in Westdeutschland als Bischof von Osnabrück und seit 
164g Bischof von Regensburg, wo er 1661 als Kardinal verstarb.
	        
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