MAK

Full text: Monatszeitschrift XXII (1919 / Heft 1 und 2)

30 
übrigens auch aus zahlreichen anderen Nachrichten über Bildwerke und 
andere Kunstgiisse deutscher Renaissance wissen, daß der erste Entwurf zu 
einem solchen, die „Vi- 
sierung", von einem Ma- 
ler angefertigt und dem 
Auftraggeber zur Begut- 
achtung und Genehmi- 
gung vorgelegt wurdei 
Das zu dem Guß dienen- 
de Modell hat dann der 
Bildschnitzer aus Holz 
geschnitten oder aus 
Ton (später aus Wachs) 
modelliert, worauf der 
Gießer dieses Modell für 
den Guß herzurichten 
undletzterenauszuführen 
hatte? In derselben Kir- 
che, in der das Fugger- 
Epitaph hängt, befindet 
sich übrigens noch ein 
zweites Denkmal aus 
Bronze, das des Berg- 
und Schrnelzherrn in 
Tirol,HansDreyling,wel- 
ches eine sehr instruktive 
Künstlerinschrift trägt: 
MIR GAB ALEXANDER 
COLIN DEN POSSEN 
I-IANNS CHRISTOFF 
LÖFFLER HATT MICH 
GOSSEN. 1578. 
Der Ausdruck „Pos- 
sen" für ein plastisches 
Modell, der mit „Bos- 
sieren" zusammenhängt, 
kommt in der handwerk- 
lichen Terminologie des 
XVI. Jahrhunderts häu- 
iig vor." 
' Schönherr, a. a. 0., Seite 
144 usw. 
'" Weixlgärtner in „Beiträge 
_ zu! Kunstgeschichte", Franz Wick- 
Abb. r. Bronzeepitaph des Ulrich Fugger in der Pfarrkirche zu Schwaz hoff gewidmet. Wien 1903, Seite 90.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.