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Volltext: Monatszeitschrift XXII (1919 / Heft 11 und 12)

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freien Batikmuster und zeigen, daß in der Schmuckfreude unseres heimischen 
österreichischen Volkstums, auf welchem die moderne Keramik besonders 
fußt, eine Kraft lebendig ist, die zu erhalten unseren heimischen Keramikem 
so gut geglückt ist und für die doch auch die Schmuckkunst des Orients 
keine fremde, sondern eine verwandte Welt bedeutet. Das gute Zusammen- 
klingen beider gibt zu denken. Es wurde ausgebaut, indem eine Reihe der 
schönen einfachen Schaukästen mit einem bunten Vielerlei von gut zusammen- 
gestimmten Farbigkeiten geschmückt wurde, die schon in ihrer Anordnung 
und Gesamtwirkung von scheinbar 
zufälliger und doch so wählerisch 
vorbereiteter Gruppierung künstleri- 
sche Anregungen vermitteln. 
Einige besonders reizvolle Vitri- 
nen sind mit Arbeiten der Wiener 
Kunstgewerbeschule gefüllt. Adele 
Stark, Michael Pnwolny, Ros. Rot- 
hansl, R. Larisch führen die stattlich 
gewordenen Gruppen von Schüler- 
arbeiten, in denen ihre Anregungen 
von jungenTalenten lebendigweiter- 
gebildet erscheinen. 
Die Stoffwirkungen der teils 
lebhaft, teils zart gemusterten 
Tücher, Pölster, Schals und Bänder 
setzen sich fort in Buntpapieren, 
Bucheinbänden, deren gleichfalls oft 
vom Zufallsreiz der Kleistertechnik 
bestimmtes Ornament dem Batik- 
muster so ähnlich wirkt. Bunte 
Ausstellung österreichischer Kunstgewerbe. Flachstickereien, die auch niCht 
Trinkglas, EntwurfvonProfessor M.Powolny, ausgefühn Selten an die Schönen indischen 
von j. 8c L. Lobmeyr _ _ _ 
Arbeiten anklingen, sind gelegent- 
lich als stärkste Farbenwerte eingefügt. Als Schmuckstücke besonderer Art 
sind farbige Emailplaketten eingestreut, deren Leuchtkraft im Lüsterglanz so 
stark ist, daß sie trotz kleinsten Umfanges neben der textilen Herrlichkeit zu 
wirken vermögen (Schule Adele Stark). Was auf diesem reichen Hinter- 
grund an Arbeiten der Gefäßkeramik und figuraler Plastik zu wirken ver- 
mag, bedarf wohl einer sicheren und kraftvollen farbigen Haltung. Sie ist 
den so einfachen und tüchtigen Arbeiten eigen, die sich der naiven und 
wirkungsvollen Bauernkeramik nähern, bei der nicht nur die frische Art 
unserer Gebirgsvölker, sondern auch die tieftonigen Glasurkünste chinesisch- 
japanischer Provenienz anregend mitwirkten. _ 
Die Werkstättenleitung Michael Powolnys hat die keramischen Arbeiten 
so glücklich gefördert, daß immer wieder neue Ideen und Anregungen erfolg- 

	        
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