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Volltext: Monatszeitschrift XXII (1919 / Heft 11 und 12)

schönen Originalwerken: Steinzeichnungen und Holzschnitten trefflich zur 
Geltung. 
Der Kunstverlag Anton Schroll hat mit seinen schönen jüngsten Er- 
scheinungen insbesondere auf kunstwissenschaftlichem Gebiete die Dank- 
barkeit der Fachwelt erworben, die solche Ausdauer lebhaft anerkennt. 
Die hübschen Bucheinbände der Firma Karl Scheibe zeigen, daß endlich 
auch in Wien eine regere Anteilnahme am schönen Einband einsetzt; die 
Firmen Günther und Rollinger sind in ähnlichem Sinne tätig. 
Als eine Leistung eigener 
Art ist die Vitrine Dr. F. Tho- 
mastiks zu erwähnen, die seine 
neue Geige von guter Form 
und besonderem Bau beherbergt. 
Außer der musikalischen Wer- 
tung ist hier das Streben nach 
Formgebung in konstruktivem 
Sinne zu beachten. 
Es ist wertvoll und notwen- 
dig, stets von neuem auf den 
Rang hinzuweisen, den die künst- 
lerische Qualität der Kunstge- 
werbe Österreichs erreicht hat und 
zu behaupten willig und fähig ist. 
Wenn sich die industrielle 
Betätigung durch unerhörte Be- 
lastungen zeitweilig so schwer 
bedroht sieht, sind doch jene Ge- 
biete nicht ganz in gleicher Lage, 
wo die persönliche künstlerische 
Leistung ausschlaggebend ist Ausstellung österreichischer Kunstgewerbe. Ofenkachel von 
Hier sind zwar der Materialbedarf Herta Buche: (Kunsigewerbeschule) 
und der Arbeitslohn von Hilfskräften ebenfalls hemmend, doch nicht von so 
entscheidender Bedeutung wie bei der Erzeugung von Massengütern. Hier 
kommen auch als Absatzgebiet vorwiegend solche Kreise in Betracht, die 
höhere Werte zu schätzen wissen; hier kann ein direkter Kontakt mit der 
Welt der aufnahmsfähigen und urteilsfähigen Freunde künstlerischer Arbeit 
stattfinden und die kostbare Flamme der Schaffensfreude in der Heimat 
lebendig erhalten; hier kann direkte Förderung eingreifen. Gerade dazu 
sind Schaustellungen unerläßlich. Und weil es sich nun wohl zumeist um 
Erschließung neuer Absatzgebiete handelt, um Erwerbung neuer Freunde 
und Schätzer, denen die vereinzelt lebenden und wirkenden künstlerischen 
Arbeiter unbekannt und oft auch unzugänglich sind, ist es durchaus nicht 
so belangreich, ob Neuestes gezeigt wird, denn so vielen Ausländern und 
leider auch gar manchem Inländer ist alles Gute neu, was hier gezeigt wird. 

	        
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