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der Formensprache der Tempyo-Zeit, die uns eine wesentlich größere Fülle von Werken
hinterlassen hat, von With aber nur noch andeutungsweise berührt wird. In sie fällt die
Blüte des Kanschitsu-Stils. der auf dem bildsamen Material der so benannten, frei auf-
modellierten und durch Drähte versteiften Lackmasse beruht. In ihn mündet die Bewegung
wie in eine weite Möglichkeit, für alle Nuancen des inneren Geschehens den adäquaten
Ausdruck in der rundplasüsch bewegten, individuell differenzierten Körperlichkeit zu finden
(Abb. 222). Von dieser Möglichkeit wird nur noch selten im hohen Sinne des VII. ]ahr-
hunderts Gebrauch gemacht. „An Stelle der Visionen, der gewaltigen Gedanken und der
übersinnlichen I-Iarmonien wirken aus ihren Bildwerken die Schönheiten des Leibes, des
Ausstellung österreichischrr Kunstgewerbe. Tapete, nach dem Entwurfe
des Architekten Dagobert Peche ausgeführt von Max Schmidt
Tanzes und der Unergründ-
lichkeit der natürlichen
Kräfte; ihre Bildwerke sind
Abbilder der Idealität voll-
kommener Menschen ge-
worden, sind nicht mehr
die Spiegelbilder einer über
die Wirklichkeit hinaus-
drängenden, alle Persön-
lichkeit zerstörenden Phan-
tasie."
Ist dieses Schluß-
ergebnis Witlls richtig _
und die Abbildungen zeugen
in jeder I-Iinsicht für seine
Auffassung-, so haben wir
in dem Bilderschatze die-
ses Japanbuches vielleicht
das wertvollste Material
vorliegen, das im fernen
Osten für uns zu erobern
war. Wir werden es nicht
nur als einen Ausschnitt,
sondern als die wertvolle
Grundlage für alle künftigen
Forschungen zu betrachten
haben.
Karl Ernst Osthaus
O L K S K U N S T
_ DER BALKAN-
LÄNDER. Die uns neuer-
dings und für immer so
fern gerückte Kunst Süd-
osteuropas hat seit Alois
Riegls grundlegenden Ar-
beiten die Wissenschaft
vielfältig beschäftigt, zumal
in den bändereichen Wis-
senschaftlichen Mitteilun-
gen aus Bosnien und der
Herzegowina manch wert-
volle Beobachtung zutage