und Briefen hatte Bitter sich viel beschäftigt und schon im Jahre rgoo, als
Schreiber dieser Zeilen ihn kennen lernte, kam er in ruhigen Stunden oft auf
sie zu sprechen; als er ihre Gestalten schuf, waren sie ihm altvertraut.
Jefferson erhebt sich noch ein gut Stück über Schurz. Er gilt den Ame-
rikanern als Weiser: als „Sage of Monticello" geht er durch ihre Geschichte
und ihre Dichtung. Der Schöpfer der „Declaration of Independence", die mit
dem monumentalen: „We the people of the United States" beginnt, ist er
zugleich der Vater ihrer De-
mokratie, die aber in ihrem
„we the people" zugleich die
Liebe und Aufopferung des
Einzelnen in sich schließt
und damit weit vom Cha-
rakter eines nackten Ge-
sellschaftsvertrages abrückt.
Hamilton legte das Schwer-
gewicht in die „United
States": man könnte ihn den
Vater des amerikanischen
Imperialismus nennen. Ein
Blick auf die beiden Gestal-
ten vor dem Court House
von Cleveland genügt, um
zu wissen, wohin Bitters
Wage neigte. Sie zeigen
aber, daß er auch Hamiltons
Wesen und die Massen, die
hinter ihm stehen, voll ver-
stand und daß er edle Duld-
samkeit gegen sie übte, und
sie erklären, warum es für
ihn in Amerika nirgends
VCTSChlOSSeTle Türen Alexander Hamilton, County-Coun-House, Cleveland, Ohio (xgxq)
Bei der Totenfeier für Bitter
konnte man mit Recht sagen: „Sein Blick drang unter die Oberfläche und
sah und fühlte, was selbst der großen Menge geborener Amerikaner ver-
borgen ist." In diesen Werken spricht Bitter im Namen einer ganzen Nation
und indem er für sie spricht, bereichert er sie zugleich.
Noch zweimal war es ihm vergönnt, Jefferson darzustellen, und mit
gesteigerter Liebe unterzog er sich jedesmal der Aufgabe: für das Jefferson
Memorial Building in St. Louis und die Universität von Virginia in Charlottes-
ville (in nächster Nähe von Monticello, seinem berühmten Wohnsitz), die
Lieblingsschöpfung des alten jefferson. In allen liegt etwas von einem Patri-
archen, ja fast Propheten, der höhere Mächte für sich wirksam fühlt, hinter