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Formal spiegeln sie ja die Form- 1M {MM}; ,
empiindung der Barockzeit sehr lebhaft
wider. Durch ihre vielfältigen Schwin- "W
gungen im Grundriß und Aufbau, durch
freie Bekrönungen reihen sie sich ganz -J:Ig:;'
an die typischen Bildungen der Zeit an. '
Lange ist der Begriff Kommodenstil für a;
die Bautätigkeit angewendet worden, weil -,..,r--.v------x.
in dem Kommodenbau so vielfältige Ele-
mente des barocken Geistes charakteri-
stisch verarbeitet sind.
Als Tischlerleistung müssen diese
dekorativen Möbelstücke wohl hoch ge-
wertet werden. In ihnen lebt der ganze
handwerklich so tüchtige Arbeitsgeist .
einer starken Kunst- und Kulturperiode, Vor-"IWI: _
zugleich besitzen sie etwas für diese Zeit '",i„";f;_,;;'fji1f"
und für das Handwerk besonders Charak- zukenGeschm-cks",
. . _ teristisches. Ldpzig
Vogelkäfig, „Magazin Der dekorative Aufbau macht das Möbelstück zu
fürFßundß des Q1113" einem wirkungsvollen Faktor im Innenraum und die
Geschmacksla Leipzig ornamentale wie handwerkliche Durchbildung der Fur-
niertechnik besitzt vortreffliche Qualitäten. Der Klassizismus brachte hier
eine Unterbrechung. Eine geradlinige Starrheit wurde in formaler Hinsicht
herrschend, damit ging eine Bevorzugung matter,
massiv gearbeiteter, mit gestochenem, ausgegründetem
Ornament verzierter Möbelstücke Hand in Hand.
Auch die eigentliche
Empirezeit mit ihren Me-
tallbeschlägen, Emblemen
und Appliken, welche der
ersten hellenistischen Pe-
riode folgte, war einer
tischlermäßigen Möbelbil-
dung im Sinne der Barock-
zeit nicht günstig.
Die geradlinige, dabei
auch oft sehr gefällige
und anmutige Steifheit der
Zopfzeit wich einer Wie-
deraufnahme geschwun-
gener furnierter Formen,
die wohl dem antiken
Wiege aus dem "Magazin
für Freunde des guten _ _
Geschmacks", Leipzig Formenapparat VlellelCht Toilenenpiegelentwuxf von A. Popp