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Volltext: Monatszeitschrift XXIII (1920 / Heft 4, 5 und 6)

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Arbeitsrischchen von G. A. Pohl, Vorder- und Seitenansicht 
(Österreichisches Museum) 
Es sind zumeist 
sogenannte or- 
thogonale (recht- 
winklige) Projek- 
1:ionen, Werk- 
zeichnungen, 
nach denen sofort 
gearbeitet werden 
konnte und die 
aber doch sauber 
in Tusch ausge- 
fertigt und in hel- 
len Farben laviert 
wurden. 
Man sieht 
darin gewisse 
Möbeltypen, zum 
Beispiel den frü- 
her erwähnten 
Sekretär (Schreib- 
schrank) mit be- 
sonderer Liebe und Häufigkeit behandelt, in vielen Variationen ausgebildet, 
die aber immerhin alle den Stempel der Ausführbarkeit und der zielbewußten 
Typenbildung tragen, die am Wesentlichen des eingebürgerten, recht kompli- 
ziert eingerichteten Möbelstückes nicht viel ändern, nur der Phantasie im 
äußeren Ausbau einen Spielraum lassen. Der formale Charakter hat dabei 
etwas Feststehendes, an dem nicht gerüttelt werden soll. 
Dieser Klappsekretär oder Schreibschrank kann ja 
auch als eine der am meisten charakteristischen Möbel- 
typen der Zeit angesehen werden, der ein Lieblingsstück 
der Zimmereinrichtungen wurde und wohl auch oft als 
Probestück für die Meisterschaft galt. Unter den Bau- 
tischlerentwürfen ist ein Blatt enthalten, das (ein Haustor 
darstellend) einen Entwurf für die Meisterprüfung eines 
Tischlergesellen bildet, von den Zunftmeistem gefertigt 
ist und dessen Gegenstand auch von demselben Gesellen 
ausgeführt worden war. Auch hier die gleiche gewissen- 
hafte und schmucklos ehrliche Methode der Darstellung -- 
die strengste Sachlichkeit, die jede Einzelheit in den 
Kalkül zieht und voraussieht. Allerdings ist eine solche 
Präzision und Klarheit nur dort möglich, wo es eben fest- 
stehende Anschauungen, ausgefahrene Geleise gibt. Dieses 
Bild einer gefestigten handwerklichen und formalen Tra- 
dition gibt auch eine andere Mappe der Bibliothek, welche 
lwvll 
Arbcilstischchen, Entwurf 
Schule Karl Schmidt 
(Ö sterreichisehes 
Museum) 

	        
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