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den Nägeln mit kreisrunden Platten belegt, nach oben in eine Spitze endend. Solche
benagelte flache Mützen und phalerentragende spitze Holzhelme kamen in den Hügelgräbern
von Römische und St. Margarethen vor, deren getreue Nachbildungen die Erzkünstler auf
den Bronzegefäßen in getriebener Arbeit zur Darstellung brachten. Auf der berühmten
Situla von Bologna tragen die Krieger alle in Krain vorgekommenen Formen der Helme
und der Kopfbedeckung, die benagelten flachen Mützen mit vorstehendem Rande finden sich
auf einer in Watsch gefundenen Situla, ans den Bruchstücken der ähnlichen Situlen von
Morizing und von Windisch-Matrei in Tirol wieder, sowie ans mehreren Erzeugnissen
oberitalischer Metalltechnik von Este. Die soeben erwähnte, im Bilde dargestellte Situla
von Watsch wurde in der Nähe eines Kriegergrabes gefunden und bildet derzeit eine Zierde
des Museums in Laibach; sie ist sowohl durch die Technik als auch durch ihre figuralen
Darstellungen von großer Bedeutung für die Geschichte der archaischen Kunst und deßhalb
eines der berühmtesten Fundstücke dieses Zeitalters geworden. Diese Darstellungen bringen
festliche Scenen, Aufzüge und Kampfspiele zur Anschauung. Ein Seitenstück zu diesem
Bronzegefäß bildet eine ebenfalls in Watsch gefundene, derzeit im Besitze des Fürsten
Ernst von Windischgrätz befindliche Gürtelschließe, auf welcher zwei Reiter nebst einigen
Nebenpersonen in kriegerischem Kampfe dargestellt sind. Es ist kein Zweifel, daß diese
beiden merkwürdigen Schöpfungen archaischer Kunst lebhaft an ähnliche Erscheinungen
altgriechischer Kunstentwicklung und an gleichartige Funde in Italien erinnern; dennoch
spricht bei der Frage, ob die Situla und die Gürtelschließe von Watsch auf heimischem
Boden entstanden oder Erzeugnisse etruskischer Technik seien, der Gesammtcharakter der
Entwicklung der Hallstatter Cultur im Lande, namentlich aber die darauf vorkommende
Darstellung von Scenen des Volkslebens und von Volkstrachten, deren Belege in den
krainischen Gräbern enthalten sind, eher dafür, sie einer im Lande zu bedeutender
Entwicklung gelangten Metalltechnik zuzuschreiben.
Auch der große Formenreichthum der Gewandnadeln (Fibeln) dieser Epoche spricht
für die heimische Erzeugung; wären sie von auswärts bezogen worden, so hätte sich dieses
Zierstück nur aus einige wenige, bei der Bevölkerung beliebte Formen beschränkt. — Die
Fibeln aus den krainischen Gräbern der Hallstatt-Periode entsprechen zum großen Theil
den Fibeln des Hallstatter Grabfeldes, zum Theil aber auch manchen oberitalischen,
insbesondere den euganeischen, welche weiter im Norden nicht Vorkommen, sie bilden also
gewissermaßen das Bindeglied zwischen den beiden Fundgebieten. Die verschiedenen Form
gattungen der Fibel, welche in ihrer Einfachheit durch die Namen Brillenfibel, Bogen-,
Schlangen-, Nachen-, Armbrust- und Certosafibel gekennzeichnet werden, haben durch
allerlei Abänderung oder Zuthaten die mannigfachste Ausgestaltung erhalten; bemerkens
wertst ist im Besonderen die Bogenfibel, deren Bügel ans aneinandergereihten, meist über