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Volltext: Monatszeitschrift XXIII (1920 / Heft 7, 8, 9 und 10)

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die größte Rolle. Ein französischer Künstler der Frührenaissance wird diese 
zauberhaften Kunstwerke voll zarter und herber Schönheit entworfen haben. 
Überaus reizvoll sind auch die einzelnen dekorativen Details dieser Teppiche: 
die Rahmenbordüre mit Arabesken auf Goldgrund und mit Grisaillekartuschen, 
ferner der Schmuck auf den Gewandstoffen der Figuren. Das Kleid der 
Pomona ziert ein sehr feines Muster im frühgotischen italienischen Seidenstil, 
wie er besonders in Lucca üblich war. Solche dekorative Einzelheiten sind 
 
Reitunterricht Ludwigs XIIL, 
nach jordaens, Brüssel, XVII. jahrhundert 
sicherlich Zutaten des Kartonzeichners oder Tapissiers. Gerade dieses italie- 
nische Schmuckmotiv kann man lange in der Teppichwirkerei verfolgen. Es 
gehörte offenbar zum künstlerischen Inventar derManufakturen. 
Auch eine ganze Reihe der rein dekorativen Verdüren bietet die Aus- 
stellung. Die reich mit Gold durchzogenen Verdüren mit dem Wappen 
Karls V. gehören zu den besten ihrer Gattung. Es sind Brüsseler Arbeiten 
von Willem Pannemaker. Andere mit dem typischen, in sich bewegten, großen 
Blattwerk entstammen den Manufakturen von Enghien und Gramont. 
Die französische Bildwirkkunst des XVI. Jahrhunderts vertritt eine Serie 
von besonderer Eigenart, welche für König Franz l. in Fontainebleau nach 
Entwürfen Francesco Primaticcios angefertigt worden ist. Sie gibt sich als ein
	        
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