gehört zu den künst-
lerisch und finan-
ziell besten derWie-
ner Manufaktur.
Und dieser selbe
Sorgenthal leitete
gleichzeitig die staat-
liche Spiegelglas-
und Metallfabrik
und die LinzerWol-
lenzeug- und Tep-
pichfabrik, welche
um 1800 einschließ-
lich ihrer Filialen
30.000 und 1820
nach den schweren
Folgen der Fran-
zosenkriege noch
immer 10.000 Men-
schen beschäftigte.
Vom Siegeslauf des
böhmischen Glases
haben wir hier nicht
zu sprechen, obwohl
dle wlener Rfglb Kunstschau 1910. Bronzekassette, Entwurf von Viktor Lurje
TUIIg In gewlSSem (ziseliert von Eduard Fischer), ausgeführt von der Wiener Werkstätte
Sinne auch an die-
sem Aufschwunge teilhatte. Welche Entwicklung aber hatte technisch,
künstlerisch und ökonomisch nur allein die Wiener Seiden-, Samt- und
Tüchelindustrie genommen dank der Tätigkeit der Eva König, Lessings
nachmaliger Gattin, Hombostels, der Mestrozzi, Fürgantner, Hartmann,
Damböck und anderer. 1760 arbeiteten 600 Kräfte in Wien, 1803 waren
in 264 Betrieben 4300 Stühle in Gang, "1813 zählte man 6000 Gesellen,
8000 Arbeiterinnen, 1000 Lehrlinge, 1823 gab es in Wien für die Schal-
erzeugung allein 4000 Webstühle. Und welch lehrreichen Aufschluß über
die wirtschaftliche Entwicklung und Bedeutung des Kunsthandwerks bietet
das Leben und Wirken des I-Ioijuweliers Mack, der es von 1760 bis 1790
zum Millionär und Großgrundbesitzer gebracht hat."
Gerade in den Tagen der tiefsten politischen und wirtschaftlichen Not,
während der Kriege gegen Napoleon und nach dem Wiener Kongresse,
wurden die Bemühungen, das österreichische Kunsthandwerk technisch und
wirtschaftlich weiterzuentwickeln, allseits erneut, nicht immer mit Erfolg,
aber im ehrlichsten einsichtigsten Streben. Danninger begründete damals
" Vgl. meinen Aufsatz über ihn in „Kunst und Kunsthandwerk", XIX. Band, Seite 2x48".
ßs