Brunner Spielzeug. Auch die Klöppelspitzen stammen von ihr. Der Holz-
plastik Professor Franz Barwigs sei hier gleichfalls gedacht. Reich bedacht
ist die Ausstellung mit keramischen Werken. Vor allem der Ofen im Raum XII.
In traditionstreuem Schmuck predigt sein kürbisförmig gebauchter Strahlungs-
körper, zwischen Heiz- und Luftkammer, vom behaglichen Wohnen. Von
Professor Robert Obsieger ist die überlebensgroße Halbfigur aus der Wiener-
berger Tonwarenfabrikfk Voll mannigfaltiger Einfälle die Keramik von
Valli Wieselthier. Ein Mokkaservice mit dem pretentiösen Gegensatz der
schlank an sich gezogenen Form zum bäuerlichen Dekor. Schalen, Dosen,
Figuren. Immer ist die plastische Form bedingt aus dem Material, reizbereichert
durch die Varietabilität der Glasuren. Diese werksqualitativen Bedingungen
erfüllen alle vorhandenen Objekte. Augenfällig die Garnitur mit den drei
Krüglein und einer Schale von Herta Bucher und deren gut aufgebautem drei-
schaligem Aufsatz. Ema Kopiivas Figuren tragen reine, tieftonige Glasuren.
Dina Kuhn zeigt außer Keramik Glas und Schmuck, Reni Schaschl Garten-
figur, Köpfe und originelle Salzfässer. Felice Rix formte die ennuyante
Familienszene mit der schlagenden
Wirkung des Milieukarikaturisten.
Hedwig Schmidl zwei sehr ausdrucks- v5
volle Mädchenköpfe. Grete Neuwalder im. VW J .
eine herb den gestaltenden Händen ' ß i V
entwachsene Terrakotta. Trude Wein-
berger und Architekt Nechanski zier-
liche Porzellaniigürchen in moderner
Stilisierung. Otto F enzel und Architekt
Leopold Blonder Specksteinschnitte.
Dieser auch mit lebhaft dynamisierter,
kleiner Wachskomposition.
Wenn die Glaserzeugung mit
großen Schwierigkeiten kämpft, weiß
sich doch der Werkkünstler den An-
spmch an die Qualität seines Materials
zu wahren. Das bezeugen die präch-
tigen, topasgelben Fußglasschalen in
dem edelstes Material voraussetzen-
den Schälerschliff von Professor ]osef
Hoffmann, dann die geritzten, ge-
ätzten, gravierten, bemalten Gläser,
4' Die Wienerberger Ziegelfabriks- und Bau-
gesellschaft errichtet in ihrer großen Tonwarenfabrik
auf dem Wienerberg eine Werkstätte für Kunstkeramik
mit anschließender Schule, in welcher hochqualifizierte
Arbeitslcäfte für das Kunstgewerbe und Kunsthandwerk
herangebildet werden sollen. Für die Durchführung und
Leitung dieses Projektes ist Professor Robert Obsieger Kunstschau 1920. Sektglas von Felice Rix, ausgeführt
gewonnen worden. von der Wiener Werkstätte