scheint ausgeschlossen bei Hoffmann. In der
Verwendung des Materials macht sich der klassi-
sche Zug geltend, es in seiner einfachsten An-
wendung zu nutzen, mit Vermeidung komplizie-
render Zutaten. Das zarte Flimmern über die
I-Iammerspuren am Metall ist das einzig erlaubte
EHektspiel. Bei allen gefäßhaften Gegenständen
decken sich Raumbildung und Formgebung
restlos zum gebraucheinladenden Ausdruck des
Zweckes. Erst am Schmuck wird der Erfindung
das F ormenspiel freier gegeben. Aber auch hier
ist ihre Erscheinung noch immer durch Funktio-
nen gerechtfertigt, die Goldfassung „umfängt"
wirklich. Eine Goldranke über einer Emaililäche
deckt und enthüllt gleichzeitig zur Reizweckung
aus den so pointierten Kontrasten von Farbe und
Reflex verschiedener Substanzen. In wechseln-
der Folge reihen sich die 60 Glieder des großen
Goldkolliers mit Elfenbein. Je ein Glied Gold,
Gold und Elfenbein, und ein geschnitztes Elfen-
beinmedaillon, mitEmblemen und Symbolen nach
dem Sinne des Bestellers. Ganz nach Meisterart
der Zeiten, in denen Schmuckeinschaffung noch
ein Akt der Manifestation persönlicher Machtfülle
war, nicht bloß eine rein materialistische Valuta-
frage mit der Nebenabsicht, der Steuerbehörde Kunslschau 1920. Keramik von Vally
ein Schnippchen zu schlagen. Dazu genügt frei- Z0" d"
lich die fabrikationsmäßige Verquickung von Gold
und Edelsteinen. Als heimische Neuerrungenschaft ist das Wiederaufleben
der Emailtechnik, wenigstens des handlichen Maleremails, erfreulich. Aus der
ziemlich reichen Beschickung seien die Arbeiten des Architekten C. Foltin,
der Marie Otten-Friedmann und Leopold Krakauers herausgehoben. I-Iier liegt
der Akzent in der magischen Wirkung der Farbe. Seine Silberkassette ist der
Bevorzugung des Bildes entsprechend gestaltet. Auch Marie Otten-Friedmann
ist auf dem Wege, der Technik adäquaten Stil zu vereinen.
Daß das Buch in der Versammlung der Künste nicht fehlt, ist heute
selbstverständlich. Und im besonderen auch das gebundene Buch. Außer
julius Zimpel mit einem ledergetriebenen Einband, Hilde Jesser und anderen
mit Lederpressungen, stammen von Ernst Huber eine größere Anzahl von
Bucheinbänden, in deren Dekor, zum Teil mit guter Wirkung, neue Wege
eingeschlagen werden. Nicht immer ist die Rücksicht auf ornamentale
Gestaltung der Fläche nach den Erfordernissen augenerfaßlicher Klärung
der Proportionen betont. Sie findet im vollen Umfang Erfüllung in den Ein-
bänden Professor Josef Hoffmanns. In schön zusammengefaßter Blockform