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subjektiv existierenderPhänomene, unterlaufende Mißverständnisse einerseits,
höchster, Existenz einsetzender I-Ieroisrnus der Verkünder anderseits, lassen
die Menschen ratlos. Dabei mehrt sich täglich die Gefolgschaft und steigert
sich überzeugende Ausdruckskraft der Schaffenden. Nun hat Professor Franz
Öiiek das Steuer ergriffen, das Positive aus dem chaotischen Wirrsal gelöst
und dem Sinn gegeben, was Tausenden Unsinn ist.
Einmal schon vor einem Vierteljahrhundert ging von Wien aus die
Erneuerung des künstlerischen Geistes durch das ganze deutsche Volk, als
vor der Jahrhundertwende Professor Alfred Roller seine Lehre der unmittel-
baren Erfassung und Wiedergabe des Natureindruckes in Anwendung
brachte. Darnach hatten die deutschen Kunstgewerbeschulen ihre Methode
geändert und auch mit Einbeziehung der übrigen vorbildlichen Einrichtungen
an der Wiener Schule ihre so überraschend schnelle Entwicklung aller
kunstgewerblichen Zweige erreicht. Die Wirkung der aufgezeigten Errungen-
Schaft mag noch weitere Kreise ziehen. Vielleicht wird es der Westen bald
inne, daß auch ihm das Licht aus dem Osten kommt.
SCHUTZMARKEN DER STAATLICHEN POR-
ZELLANMANUFAKTUR IN BERLIN St. VON
GEORG LENZ-BERLIN 51b
IE Staatliche Porzellanmanufaktur in Berlin hat im
August eine neue Markentafel herausgegeben, die
gegenüber der letzten Tafel vom Jahre Igog an
Vollständigkeit sehr gewonnen hat. Sie bringt
nicht nur zum erstenmal eine Übersicht über
die zahlreichen neuen Marken des letzten Jahr-
zehntes, sondern bietet auch den Sammlern von
altem Berliner Porzellan die lang entbehrten
getreuen Nachbildungen der handgemalten Mar-
ken aus dem XVIII. und den ersten Jahrzehnten
des XIX. Jahrhunderts, deren zeitliche Folge
an der Hand von datierten Porzellanstücken und archivalischen Nach-
forschungen mit Genauigkeit ermittelt werden konnte. Mit Genehmigung
der Manufakturdirektion dürfen wir hier einen Nachdruck der Marken ver-
öffentlichen und den begleitenden Erläuterungen die folgenden Ausführungen
entnehmen:
I. DIE FABRIKMARKEN.
Die Fabriksmarke der Manufaktur Gotzkowskys (1761 bis 1763) war ein
G in Blau unter der Glasur. Es kommen auch Stücke vor, die das G in
Gold oder Braun auf der Glasur tragen. Nur bei diesen kann mit Sicherheit
angenommen werden, daß sie auch unter Gotzkowsky bemalt worden sind,