führen im Zickzack hinauf, symmetrisch angelegt, auswärts, einwärts zur
Plattform und noch einmal auswärts zur Höhe des Berges: das Motiv einer
barocken Freitreppe, wie man sie häufig in Schlössern findet. Die Gesamt-
erscheinung und das Motiv der Landschaft ist barock, obgleich im dritten
Jahrzehnt des XIX. Jahrhunderts entstanden, desgleichen das Verschmelzen
von Architektur und Landschaft.
Der Stall wölbt sich wie eine barocke Kirchenfassade nach auswärts und
zieht die Felswände links und rechts in den Schwung mit hinein. In der Auf-
fassung der einzelnen Formen ist die Kunstart maßgebend, die dem Barock
unmittelbar folgt, der Klassizismus. Der Aufbau ist streng symmetrisch, die
Wände sind wie zugehauene Quadermauem. Der Berg erscheint aus vielen
Stücken zusammengesetzt, die neben- und aufeinander geschichtet sind, mehr
geradlinig, im Gegensatz zum Berg auf Abbildung 5, wo die krumme Linie
herrscht. Die Formen erinnern an die Schichtung, wie man sie in der Natur
findet. Der einheitliche Zug, der jedes Stück mit demselben Linienschwung
ergreift, fehlt, weil auch das barocke Pathos verschwunden ist.
Die Landschaft auf Abbildung g setzt sich aus einem plastischen Vorder-
grund und gemalten Hintergrund zusammen, kennzeichnend für die Vereinigung
der Kunstgattungen des Barock. Die Verbindung beider Teile ist möglichst
täuschend. An den gemalten Felsen schmiegt sich ein Stück des wirklichen,
um die Täuschung zu erhöhen. Der Krippenberg ist dreiteilig, tiefe Schluchten
trennen die Felsblöcke, Brücken verbinden sie. Auffällig hebt sich der Mittel-
teil, die eigentliche Krippe, heraus. Aber was ist aus dem armseligen Stall
geworden! Ein prächtiges Barockportal oder ein prunkvoller Hochaltar, dem
Abb. B. Tiroler Holzkrippe, 1826