Ausstellung „Einfacher Hausrat". Betonbaugesellschaft G. m. b. H. Diß ä Co., Wohnung aus einer Arbeiter-
kolonie in Niederösterreich, entworfen von Professor Dr. j. Frank, Tischlerarbeiten von der Wiener Bau- und
Möbeltischlerei, Herd von der Wienerberger Tonwarenfabrik
Esche und Nuß; ein Wohnzimmer aus braun gebeizter, mattierter Eiche und
ein zweites aus rotem Kirschholz, dessen Arrangement gleichfalls durch
Möbel verschiedener Provenienz ergänzt ist. Erinnert man sich der phanta-
stischen Preise im Handel für seine effekthaschende Ware, deren Material
selbst noch deklassiert ist unter den Spuren maschineller Flüchtigkeiten
und sorglosen Zusammenbaues, wird man vor diesen, unter sorgsamer Hand-
führung geadelten, gut gebundenen Stücken aus edlem I-Iolze, in abgestimmten
Verhältnissen, klaren Formen und Gliederungen, den Erfolg der Initiative
der Museumsleitung ganz würdigen.
Aber nicht nur in der Formgebung, auch im Ausbau des Raumes durch
die Anordnung der Möbel treten die gefestigten Grundsätze der Wiener
Schule in Erscheinung. Ihr Ursprung geht in der Hauptsache auf Lehre und
Beispiel Professor ]osef Hoffmanns zurück und hat sich längst zur bewußten
Tradition eingelebt. Auch die Entwürfe des Architekten Fritz Zeymer für
die vornehm ruhigen Interieurs der Firma August Ungethüm folgen ihr.
Die Anordnung der Möbel geht von der symmetrischen Gliederung der
I-Iauptwand aus und vermeidet alle häßlichen Überschneidungen und toten