MAK

Volltext: Monatszeitschrift XXIII (1920 / Heft 11 und 12)

Lebensumständen der Zeit in 
steter Anpassung Rechnung 
trägt und nicht um Genera- 
tionen nachhinkt, die sich alle 
an den gänzlich unfruchtbaren 
Widerständen eines zweck- 
widrigen Lebensapparates auf- 
reiben müssen. Das Zentral- 
küchenhaus bereitet dem ver- 
dienenden Menschen ein Mi- 
lieu, das ihn aller I-Iaushaltungs- 
arbeiten enthebt. Ein geräumi- 
ger Wohnraum, der von einem 
Wirtschaftsraum für die eng- 
sten persönlichen Bedürfnisse 
durch Schiebetüren abgetrennt 
werden kann, ein Vor- und ein 
Kofferraum genügen dem be- 
amteten Menschen, der kinder- 
losen Familie. In noch tieferem 
Sinne wird den Forderungen 
 
Ausstellung „Einfacher Hausrat". Möbelfabrik Julius 8: Josef 
Herrmann, Speise- und Wohnzimmer, Eiche, braun geheizt, ent- 
worfen von Professor Karl Witzmann 
der Menschenökonomie die grundsätzlich neue Gestaltung des Etagenhauses 
gerecht, welche Peter Behrens im Projekt des Terrassenhauses bietet. Jeder 
Wohnung der Obergeschosse fällt ein Terrassenraum zu, gewonnen aus der 
Freilegung der Deckiiäche eines Hauptwohnraumes des darunterliegenden 
 
Ausstellung „Einfacher Hausra ". 
August Ungethüm, Speisezimmer, Ruste, braun, matt, 
entworfen vom Architekten Fritz Zeymer 
Geschosses. Die Geschosse werden 
zu ausdrucksvoll gegliederten Bau- 
körpern und verleihen der Bauzeile 
eine reiche rhythmische Gliederung. 
Sie rücken einander näher, nicht mehr 
als lichtwehrende, düstere Bollwerke, 
sondern sie gewinnen unseren Gassen 
das heitere Bild südlicher, bergan- 
kletternder Städte. Die Strömungen 
des Luftzuges verlieren ihre schnei- 
dende Unerbittlichkeit, da sie sich 
in hundertfältig gebrochenen Wellen 
seitlich entbreiten können. Den Kin- 
dern ist selbst inmitten der Stadt der 
Spielplatz unter den Augen der Mutter 
gegeben, entrückt allen Pferdehufen 
und Autorädem. Diese offene Bau- 
weise ist gewiß nicht allen Orten, den 
Verhältnissen jederLage anzupassen;
	        
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