nesen und Vögel zwischen Frucht-
körben und großen, stilisierten
Blüten. Seltsam steif und ängstlich
geriet dagegen die untere Boden-
randleiste mit symmetrisch ge-
stellten Muschelzieraten. Es ist
die Zeit des Kampfes zwischen
peinlicher Kopierung unverstan-
dener, ungefühlter fremder Vor-
bilder und dem leise anhebenden
Fluge eigener Erfindung und hei-
mischer Vorstellungen. Daß ge-
rade in der Frühzeit Wiens neben
der Rotmalerei und Gold von
„schwartz eingeschmeltzter zier-
licher Mahlerey" ausgiebiger Ge-
brauch gemacht wurde, wissen
wir aus dem Wiener Diarium von den Preisen für das Schießen im
Jahre 1729. Die beiden Steinschen Vasen messen 27'3 Zentimeter Höhe,
im oberen Durchmesser 7, im unteren 10 Zentimeter. Sie wurden vom
Besitzer in Paris erworben. Eine stilistisch nah verwandte Kaffeekanne
besitzt die Wiener Sammlung Karl Mayer.
Die Schüssel in genauer Nachahmung japanischer Imari-Vorbilder
(Abb. 4) - Kugelvase mit Blumen in der Mitte, auf dem Saum mit ge-
welltem Rande drei Bildchen, teils facher-förmig, teils in Kreissegmenten
gerahmt, mit I-Iäusern und Tuffelsen zwischen Blütenzweigen _ stammt
aus der Sammlung Zuckerkandl (Durchmesser 28 : 21 Zentimeter). Vor der
Marke. Eine fast identische Wiederholung besitzt Prinz Nikolaus Esterhazy.
Daß sich getreueNach-
ahmungen chinesi-
scher Teller um 1750
hier nachweisen las-
sen, zeigt ein Teller
der Wiener Manufak-
tur bei Fürst Clary.
Ihr verwandt, in
Imari-Art, derNapf, be-
sonders schönes Stück,
schon mit der Marke,
und zwar doppelt be-
zeichnet, mit weiß
eingestempeltem und
blauem Bindenschild
Abb. 5. Napfin lmari-An (Abb. 5). Eisenrote
Abb. 4. Schüssel in Imari-Art