neu zu festigen. Im Namen des Herrn Ministers erkläre ich die Ausstellung ,Einfacher
Hausraf hiemit für eröffnet." _
Hierauf folgte der Rundgang durch alle Räume. Die Ausstellung ist täglich von
ro bis 4 Uhr geöffnet. An Sonn- und Feiertagen und von Donnerstag bis Samstag bei
freiem Eintritte, am Dienstag und Mittwoch gegen ein Entree von 60 I-Iellem.
ELEKTRISCHE BELEUCHTUNG DES ÖSTERREICHISCHEN
MÜSEUMS. Eines der größten Hindernisse der Fruchtbarmachung der öffentlichen
Kunstsammlungen für die weitesten Kreise der Bevölkerung ist der Mangel künstlichen
Lichtes in den Sammlungssälen. Wohl stehen so ziemlich alle Museen und Galerien
Wiens an Sonn- und Feiertagen offen und hievon wird auch sehr stark Gebrauch gemacht.
Aber das Bedürfnis nach Besuchsmöglichkeiten an Wochen-Nachmittagen und -Abenden
ist groß; besonders seitdem am Samstag-Nachmittag in allen Werkstätten und den meisten
Ämtern nicht gearbeitet wird, verlangt die Bevölkerung mit Recht zu diesen Stunden
Zutritt zu den Museen. Bisher mußte man die Erfüllung dieser berechtigten Forderung auf
die Frühjahrs- und Sommermonate beschränken. Das Österreichische Museum für Kunst
und Industrie (Stubenring) hat nun als erstes unter den Wiener Kunstinstituten elektrische
Beleuchtung erhalten. In höchst dankenswerter Weise hat das Bundesministerium für
Handel und Gewerbe, Industrie und Bauten trotz der Schwere der Zeiten die sehr großen
Mittel, welche zur Einführung des Lichtes dermalen nötig sind, vor einigen Monaten
bewilligt. Es ist daher an Freitag- und Samstag-Nachmittagen von 4 bis 6 Uhr die
Benutzung der Museumssammlungen möglich, der Zutritt ist frei. Gleichzeitig ist auch
an diesen Nachmittagen wie schon bisher die Bibliothek mit ihren beiden großen Lese-
sälen, die von jeher mit elektrischer Beleuchtung versehen waren, geöffnet, so daß jeder
Besucher der Sammlungen auch die einschlägige Literatur, die Vorlagenwerke und
Vorbildersammlung einsehen kann. Die Bevölkerung Wiens, besonders die Schulen,
gewerblichen Körperschaften, Arbeiter- und Volksbildungsorganisationen wie die Eltern-
vereinigungen werden ausdrücklich hierauf aufmerksam gemacht.
ARBEITSGEMEINSCHAFTEN IM ÖSTERREICHISCHEN MUSEUM.
Das Österreichische Museum hat das System fachmännischer Führungen durch
seine Sammlungen durch eine wichtige Neueinrichtung bereichert. Den allgemeinen
und speziellen, dermalen an Sonntag-Vormittagen ifixx Uhr stattfindenden „Führungen",
welche nach einem stets monatsweise ausgegebenen im Museum angeschlagenen
Programm teils durch bestimmte kunsthandwerkliche Sammlungsgebiete und ihre
technisch-künstlerische Entwicklung geleiten, teils eine bestimmte Stilepoche (Gotik,
Renaissance, Barock usw.) in allen einschlägigen Abteilungen zu demonstrieren unter-
nehmen, sowie den an Samstag-Nachmittagen in Form mehrwöchiger Kurse vor sich
gehenden „fachtechnischen Führungen für Meister und Gehilfen des Kunsthandwerks"
wurden nunmehr „Arbeitsgemeinschaften" angeschlossen. Stets am Freitag-Nachmittag
versammeln sich durch vier Wochen Gruppen von je 30 Personen, welche sich als Teil-
nehmer an diesen Arbeitsgemeinschaften haben eintragen lassen, im kleinen Sitzungssaal
des Museums mit einem der wissenschaftlichen Beamten des Instituts an einem Arbeits-
tische zu gemeinsamer Betrachtung und Besprechung der in ein bestimmtes, als Thema
des Kurses gewähltes Kapitel der Geschichte des Kunstgewerbes einschlägigen Objekte
der Sammlungen und fachwissenschaftlichen Abbildungswerke der Bibliothek. Wie groß
das Verlangen nach derartiger Beschäftigung mit dem alten Kunsthandwerk ist, beweist
die rege Teilnahme an dieser durch die Tagesblätter bekanntgegebenen Erweiterung
der Tätigkeit des Museums. Für den ersten Kurs (über „Kunstgewerbe der italienischen
Renaissance", Beginn am 7. jänner 192i) und die beiden im Februar und März folgenden
(„Das englische und französische Kunstgewerbe des XVlIl. und XIX. Jahrhunderts" und
„Das österreichische Kunstgewerbe von 1700 bis zum Wiener Kongreß") waren sofort