übersah) oder in
Knüpfarbeit aus-
geführtsein,würde
aber in jedem Falle
einen sonst nicht
nachweisbarenEin-
fluß Zentralasiens
auf die sassanidi-
sche Kunst voraus-
setzen. Hält man
hinzu, daß einmal
nach allem, was
wir sonst wissen,
die sassanidischen
Teppiche keine
Knüpfarbeiten wa-
ren, und daß in
Persien als dem
altberühmten Teppich- und damals führenden Textillande zur Aufnahme der
primitiveren Technik jeder uns erkennbare kulturgeschichtliche Anlaß fehlte,
so scheint mir die Annahme eines Ausnahmefalles, um den es sich allein
handeln könnte, sehr gewagt und meine Deutung als die richtigere.
Das literarische Wissen über weitere Sassanidenarbeiten hat zunächst
j. Karabacek zusammengestellt?" Es handelt sich um zwei berühmte wichtige
Stücke. Einmal der Frühlingsteppich des Chosrau I. (531 bis 579). Gibt
man überhaupt etwas auf die Beschreibung, so schließt sie Knüpfarbeit
aus und läßt nur eine Kombination von Wirkerei und Stickerei als möglich
erscheinen. Stehen wir hier noch in der antiken technischen Tradition, so
bringt die Schilderung eines Teppichs, der vielleicht schon omayadischer
Zeit entstammte, aber durch die persischen Beischriften sich doch als zur
sassanidischen Produktion gehörig erweist, eine wichtige sichere Ergänzung
des Bildes in anderer Hinsicht, in der allein Bestimmtes mit ihm anzufangen
ist. Am Rande waren Medaillons mit Porträten, also das bekannte, im
Grunde durchaus hellenistisch-antike Schema wurde noch verwendet. Wenn
auch über die Technik nichts gesagt wird, so möchte man auch hier bei
dem offensichtlichen Fortleben der antiken Motivtradition nur Wirkerei
für möglich halten. Denn immer wird man noch auf die antiken Grund-
lagen zurückverwiesen. Demnach müssen wir uns die Perserteppiche der
Sassanidenzeit - zum mindesten die prunkvollen - als Wirkarbeiten vor-
stellen. Die von Herzfeld jüngst beigebrachten" weitere Beschreibung von
sassanidischen Teppichen spricht ausdrücklich nur von gewirkter und be-
stickter Arbeit.
" „Die persische Nadelmalerei Susandschird" (Leipzig 188:), Seite 18g ff, Seite 74 ff.
H „Jahrbuch der preußischen Kunstsammlungen", XLI (xgzo), Seite 3.
Abb. 4. Miragrarn (Chinas. Turkeszan), Wohnraum