seine Hervorbringung ermöglichen, gebe die nötige Belehrung. Man werde
auf diese Weise endlich wieder Achtung vor der guten Arbeit bekommen.
Diese sehr verständigen Äußerungen finden sich in jenem kleinen, 1817 von
ihm veröffentlichten Catalogue raisonne. In der Vorrede hiezu sagt er: „Ich
unterfange mich, durch diese Skizze meines technologischen Museums das
Verlangen so vieler hundert Kunstfreunde, zum Teil gekrönter Häupter und
Männer vom höchsten Range, zu befriedigen, welche beim Besuchen meiner
Anstalt bedauerten, daß dieses gemeinnützige Werk bisher im Auslande so
wenig bekannt sei. Bei dem großen Umfange dieses Museums war es mir
nicht möglich, die beiläufig 200.000 Stücke (l), welche hier aufbewahrt werden,
alle einzeln aufzuführen und zu beschreiben. Ich hoffe jedoch, daß diese
wenigen Bogen den Leser in den Stand setzen werden, sich einen deutlichen
Begriff von dem Museum zu machen und die innere Vortrefflichkeit desselben
gehörig zu würdigen. Mein Zweck bei dieser Anstalt war von jeher nicht die
Befriedigung jener gemeinen Liebhaberey, der wir im Leben so oft begegnen
und die auf das allgemeine Wohl so selten Beziehung hat, sondern bloß der
Wunsch trieb mich an, durch den Gebrauch, den ich dem Publikum davon
verstattete, den größern Flor der Künste und Gewerbe zu befördern und so
zum Besten des Vaterlandes und der Menschheit das Meinige mitzuwirken.
Daß die Sammlung zur Erreichung dieses Zweckes ein vortreffliches Mittel
sey, bestätigen außer dem Erfolg meiner Bemühungen die Zeugnisse so vieler
sachkundiger Männer, namentlich eines Denon, welcher bei der französischen
Invasion 180 5 tagelang das Museum besuchte und das schmeichelhafte Urtheil
in das Fremdenbuch schrieb: ,Eine solche Anstalt verdient in jedem Staate
nachgeahmt zu werden!"
Schönfeld führt weiter aus, daß nunmehr nach einer langen Reihe von
Jahren, welche Europa unter kriegerischen Stürmen und heldenmütigen
Anstrengungen zur Behauptung seiner Selbständigkeit und Sicherung eines
dauerhaften Wohlstandes verlebte, endlich ein Zeitpunkt eingetreten sei,
wo Regenten und Staatsmänner wetteifernd bemüht sind, ihre Völker der
Segnungen des" goldenen Friedens teilhaftig zu machen. Man stelle alte
nützliche Anstalten wieder her und schaffe zahllose neue Einrichtungen für
Völker- und Staatenglück. Besonders rühmlich müsse das Bestreben erschei-
nen, den Erwerbfleiß der Nationen durch alle zu Gebote stehenden Mittel
zu begünstigen. In der Sorge für neues Aufblühen der Gewerbe, Künste und
Handwerke erkenne der Vaterlandsfreund gewiß den sichersten Weg zur
Begründung einer dauerhaften Wohlfahrt des Staates. Er mache daher
„Regenten, Staatsmänner und alle begüterten Menschenfreunde überhaupt,
die für Völkerwohl im großen zu wirken vermögen," hiemit auf sein Museum
aufmerksam, das er „schon seit einem Vierteljahrhundert in der Hauptstadt
des österreichischen Kaiserstaates gegründet habe." Vor allem verweist er
immer wieder auf das Vorbild seiner Sammlungen, „die von Maximilian II.
und Rudolf II. zu Prag angelegte Schatz- und Kunstkammer, welche im Jahre
1782 öffentlich zu Prag versteigert worden ist". Schon Maximilian habe von