MAK

Volltext: Monatszeitschrift XXIV (1921 / Heft 5 und 6)

Die Daten ergeben für die bildhauerische 
Ausstattung der Kapelle die neunzigerjahre des 
XIV. Jahrhunderts, und zusammen mit später 
zu nennenden Beziehungen die Zeit gegen 
allenfalls um 1400. -- 
Die Figuren standen an den innern Wand- 
diensten, auf Blattkonsolen und unter Balda- 
chinen; die Konsolen sitzen auf Nebendiensten, 
die wie Zweige und knieförmig vom durch- 
laufenden Dienst abbiegen (dasselbe Motiv in 
der Fürstenkapelle des Stephansdoms und in 
Maria Stiegen). Wie viele Statuen es ursprüng- 
lich gewesen sind, ist nicht bekannt. Heute 
stehen dort 24 Figuren von Franz Erler aus 
den r88oer]ahren. Erler hat sich ganz deutlich 
an die alten Sachen gehalten, wenigstens in der 
Draperie; vielleicht sah er damals noch mehr 
als die beiden heut erhaltenen? 
Ikonographisch sind die beiden Stücke nicht 
mehr zu deuten. Manches weist auf eine Ver- 
kündt 
Statue Eins 
wären 
sie kostümlich mehr unterschieden. 
Wir nennen sie Eins und Zwei. 
Das Material ist für die Zeit be- 
zeichnend. Auch der Maßstab; etwas 
i" Franz Erler (räzg - lgrr) ist ein ganz ty- 
pisches Bildhauergegenstück zu den Ferstel, Schmidt 
usw. Das lähmende Grausen wie vor lebendig aus- 
gewaideter Kunst wird einmal einem gerechteren Urteil 
Platz machen; allerdings noch nicht so bald: dann 
erst, wenn in der gebauten Pseudogotik des XIX. jahr- 
hunderts der wirkliche Stil erfaßt werden können wird, 
also das, was gotisch sein möchte und XIX. Jahr- 
hundert ist. Erler hat auch einen großen Teil der 
Figuren an der Wiener Votivkirche gemacht, viele für 
den Dorn, 16 Statuen für Maria Stiegen und sehr vieles 
 
andere dieser Art. 
Eine Innenansicht der Wehingerkapelle bringt 
B. Cernik. "Das Stift K1. und seine PfarrenWWien X914 
Anna von Schweidnitz, Prag, Dorn, Trieforiengalerie. g 
Nach einer von Herrn Professor Dr. Stix freundlichst 
zu: Verfügung gestellten Aufnahme
	        
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