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Volltext: Monatszeitschrift XXIV (1921 / Heft 11 und 12)

Böhmens" mehrere „treffliche Arbeiten" ausstellt und mit diesen sofort eine 
der wenigen (20) silbernen Medaillen erringt." Bei der Prager Ausstellung des 
Jahres 1831 werden sein „hoher Grad von Kunstfertigkeit", seine „nicht leicht 
zu übertreffenden Kunstleistungen" anerkannt; er wird der „fortwährenden 
Würdigkeit" seiner Silbermedaille versichert. Da diese aber gleichzeitig auch 
dem Glasschneider F. A. Pelikan in Ullrichsthal verliehen wird, und auch die 
anderen Glasschneider zur ferneren Beteiligung dringend aufgerufen werden, 
zieht sich Bimann bereits von "der Ausstellung des Jahres 1836 gänzlich 
zurück, zumal die goldene Medaille ihm, als einem einzelnen Manne, der kein 
Arbeiterheer beschäftigt, ja doch nicht erreichbar gewesen wäre. 
Übrigens war Birnanns Aufenthalt in Prag durchaus kein ununter- 
brochener und dauernder. Schon vom Jahre 1825 an begibt er sich während 
der Sommersaison regelmäßig, zunächst auf Veranlassung des Glashändlers 
Mattoni, nach Franzensbad," da doch die damals besonders berühmten Welt- 
kurorte Böhmens mit ihren zahlreichen angesehenen und kaufkräftigen Frem- 
den die vorteilhafteste Beschäftigung verbürgten, was ja auch andere Glas- 
graveure angelockt hat. Nach einigen Jahren macht er sich in Franzensbad 
selbständig und bekommt in den (in den ersten Jahren des XX. Jahrhunderts 
abgebrannten) alten, hölzernen „Kolonnaden" den der Franzensquelle nächst- 
liegenden Eckgeschäftsladen („Budik"), dessen kleines Hinterstübchen ihm 
auch als Arbeits- undWohnraum diente. Die vielen gutbezahlten Aufträge der 
Kurgäste - namentlich aus Rußland -, die 
sich gerne von ihm in Glasschnitt porträtieren 
ließen, veranlaßten Bimann, die Franzens- 
bader Aufenthalte immer länger, mitunter auch 
über den Winter auszudehnen und schließlich 
hier dauernd seßhaft zu werden, zumal er 
als sparsamer Junggeselle, der er zeitlebens 
blieb, mit dem kleinen Hinterstübchen in den 
Holzkolonnaden auskam, bis er 1850 durch 
einen anderen Pächter verdrängt wurde?" 
Inzwischen hatte die Mode der geschnitte- 
nen Glasporträts nachgelassen, womit eine 
Schmälerung der Einkünfte verbunden war; 
Bimann wurde ein Sonderling, der Körper 
" Bericht der Beurtheilungs-Comrnission über die . . . 
182g . . . stattgefundene Ausstellung der Industrie-Erzeugnisse 
Böhmens (Prag x83r), Seite 26 und 45. 
"l Gütige Auskunft des Franzensbader Stadtsekretärs 
Fritz Miinichsdcrfer, dem ich die Abschrift des wichtigen Be- 
richtes des Franzensbader Bürgermeisters E. Loimann und des 
Hausarztes Dr. Cartellieri vom 3. Dezember 1855 über Bimann 
(Franzensbader Stadtarchiv) verdanke. 
h" lm Jahre r86o war der Inhaber des Eckladens mir 
den Glaswaren Norbert Riedl. - Diese Mitteilungen, namentlich 
Abb. r. Dominik Bimann, Becher aus der aber die genauen Feststellungen der Sterbedaten Bimanns, die ich 
Sammlung Gustav Schmidt in Reichenberg schon vorher auch vom Verwalter der Harrachschen Glasfabrik 

	        
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