MAK

Volltext: Monatszeitschrift XXIV (1921 / Heft 11 und 12)

J\eubauten und (bneurrenzen 
Oruan für das Hochbaufach und seine Interessenten. 
Verlag von 
MORITZ PERLES IN WIEN 
I. Seilergasse 4. 
1897. 
SEPTEMBER. 
Redigirt von Architekt EMIL BRESSLER. 
Abonnementspreise: 
Ganzjährig 10 fl. = 20 Mark, 
Einzelne Exemplare . . 1 fl. = 2 Mark. 
Eps©hGint am /knfang jedes AAonatos. III. JAHRGANG. 
Alle Rechte Vorbehalten. 
HEFT IX. 
jxTTj * T ARTIKEL: Eisernes Bau-, Maler- und Abputzgerüst für Aussen- und Innenarbeiten. Von Franz Knopfe und Albin Röder in 
Chemnitz. — NOTIZEN: Ueber die Lage des Baugewerbes in Wien. Neue Berliner Baupolizeiordnung. — WETTBEWERBS- 
NACHRICHTEN: Ausgeschriebene Wettbewerbe: Erbauung eines Ausstellungspavillons für die Jubiläums-Ausstellung 1898. Wett 
bewerb für Entwürfe eines Hotel- und Redoutengebäudes in Szatmâr-Németi. Wettbewerb zur Erlangung von Placaten der Ausstellung für 
Architektur- und Ingenieurwesen Prag 1898. Concurrenz zur Erlangung von Plänen für den Umbau des Wiener Bürgerspitalfondshauses, 
I. Kärnthnerstrasse O.-Nr. 24, in ein Zins- und Geschäftshaus. Bau von Volkswohnungen im XIII. Bezirk in Wien. Wettbewerb zur Erlangung 
von Plänen einer Bergwerks- und Forstakademie in Schemnitz. Bau eines neuen Curhauses in Wiesbaden. Wettbewerb zur Erlangung von 
Plänen für ein neues Stadttheater in Bern. Entschiedene Wettbewerbe: Sparcassengebäude in Podëbrad. Neubau einer Landes-Irren- 
anstalt bei Triest. Quellentempel in Giesshübl Sauerbrunn. Villa für den Regimentscommandeur in Neumünster. Entwürfe zu einem Diemen 
schuppen. — TAFEL-ERKLÄRUNGEN: Tafel 54. Neues Justizgebäude in Budapest. Architekt Professor Hausimann. Tafel 55—58. Neue 
katholische Stadtpfarrkirche St. Anna in München. Architekt Gabriel Seidl. Tafel 59. Portale alter Wiener Häuser: Portal des Palais 
Liechtenstein, Portal eines Patricierhauses am Hof. 
Eisernes Bau-, Maler- und Abputzgerüst für Aussen- und Innenarbeiten. 
Von Franz Knopfe und Albin Röder in Chemnitz. 
ieses Gerüst bezweckt in erster Linie, den Ge 
fahren, welchen man bei Aufstellung, Benützung 
und Wiederabbruch der aus Holz oder anderem 
Material bestehenden Bau-, Abputz-, Maler- etc. 
Gerüste infolge mangelhafter Stabilität derselben aus 
gesetzt ist, dadurch zu entgehen, dass ein in allen seinen 
Theilen aus Eisen hergestelltes Gerüst geschaffen wird, 
welches 
infolge seiner eigenartigen Zusammenstellung die 
Last des Gerüstes selbst, sowie der auf demselben 
befindlichen Personen, Materialien etc. stets auf die 
Mitte der Gerüstständer überträgt, 
die Möglichkeit bietet, alle Einrichtungen, wie Rüst 
boden, Wetterschutzdach, Passantenschutzdach, 
Arbeiterschutzgeländer, Längs- und Ouerverstre- 
bungen, Dachleiter, Aufzugkrahn etc., jedem Bedürf- 
niss entsprechend einstellen zu können, 
nicht nur als freistehendes, sondern auch als 
anzurüstendes Gerüst Verwendung findet und eventuell 
auch fahrbar gemacht werden kann, 
infolge der eigenartigen Lagerung und Einschliessung 
der Rüstbodenbohlen ein zimmerdielenähnliches Ver 
gleichen der Oberfläche derselben ermöglicht und dadurch 
die bei den bisherigen Gerüsten durch Abrutschen der 
übereinander gelegten Rüstbodenbohlen hervorgerufenen 
Gefahren gänzlich beseitigt. 
Abgesehen von diesen Einrichtungen des fraglichen 
Gerüstes weist dasselbe, anderen bekannten und ähnlichen 
Gerüsten dieser Art gegenüber, noch die wesentlichen 
Vortheile auf, dass es eine leichte Handhabung ermöglicht, 
rasch aufgestellt und demontirt werden kann, im zerlegten 
Zustande nur einen äusserst kleinen Raum einnimmt und 
namentlich in allen seinen Einzelheiten so gebaut ist, 
dass es ein bequemes und unbedingt gefahrloses Arbeiten 
gewährleistet. 
Es wird dies einmal dadurch bewirkt, dass sämmt- 
liche Gerüsttheile, mit einziger Ausnahme der Rüstboden 
bohlen, aus Eisen bestehen und dass andererseits der 
grösste Theil der Last des Gerüstes gleichzeitig die Ver 
steifungen desselben in einer Weise stützt, dass die einzelnen 
Gerüsttheile sich gewissermassen in sich selbst versteifen 
und hiedurch jede Gefahr ausgeschlossen ist. 
Zur Erreichung der vorgenannten Zwecke ist das 
in den beigedruckten Figuren in drei verschiedenen Zu 
sammenstellungen veranschaulichte Gerüst wie folgt 
zusammengesetzt: 
Fig. 1 in Seitenansicht als freistehendes Gerüst mit 
eisernen, in Schwellen A eingelassenen oder in die Erde 
eingemauerten Fusskapseln r, feststehendem Rüstboden 
träger b mit daran befindlichen Dornen (b l , F, b a , b“), 
einfachen oder doppelten Zwischenrüstbodenträgern c be 
ziehungsweise cc, nebst senkrechten Versteifungsschienen q, 
drehbarem Aufzugskrahn pp 1 , verstellbarer Dachleiter o, 
verstellbarem Passantenschutzdach f', h,f i, g, verstell 
barem Arbeiterschutz d, e, und verschiebbaren Längs 
und Querverstrebungen /, m, l'. 
Fig. 3 in Seitenansicht als in den Fenstern anzu 
hängendes Gerüst mit verschiebbaren Rüstbodenträgern b, 
verschiebbaren Sicherungsringen v, verstellbarem Arbeiter 
schutz d, e, e l , gleichzeitig als Längsverstrebung dienend, 
sonst wie Fig. 1. 
Fig. 5 in Seitenansicht als ft eistehendes Gerüst der 
auf Fig. 1 verzeichneten Bauart, aber mit vertical ver 
stellbaren Hauptrüstbodenträgern b, bo, k und mit Längs 
verstrebungen l, m, sonst wie Fig. 1. 
Die Fundamentirung geschieht folgendermassen: 
Die aus schmiedeeisernen Röhren gebildeten Gerüst 
ständer a, a l , # 3 , a’ 1 werden entweder durch in Unterlags 
schwellen A eingelassene Büchsen eingesetzt und ange 
schraubt (Fig. 9) oder durch Einmauerung mittelst hiezu 
eigens geformter Ziegel A l in besonders langen eisernen 
Büchsen r festgehalten, ausserdem noch durch Schrauben 
befestigt (Fig. 7 und 8). 
Ueber die Gerüstständer a werden drehbare, durch 
Schrauben festgehaltene Muffen b l gesteckt, an welchen 
sich eine Charniervorrichtung /‘ befindet, worin sich der 
Passantenschutzbretthalter/bewegt, welcher letztere 
durch Schraube A gestützt wird und somit, je nachdem 
die Schraube h angezogen oder gelöst wird, in verschiedene 
Schräglagen gebracht werden kann. 
Die Kuppelung der Gerüstständer geschieht 
durch die Hauptrüstbodenträger in folgender Art: 
Fig. 1. An beiden Enden der Hauptrüstbodenträger b 
sind besonders tragfähige Bunde mit je 2 in entgegen 
gesetzter Richtung auslaufenden Dornen b' F, b' F, F F 
vorgesehen, von welchen F in das schon stehende Rohr a 
und Rohr a' über den Dorn F gesteckt wird, wodurch 
eine aussergewöhnlich feste und schnelle Verkuppelung
	        
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