hervor-tritt." Auf diesen drei Blättern sind nun bewegliche Papierklappen
angebracht, die hauptsächlich den langen Nord-Siid-Flügel bedecken und in
Grau und Rot einen beabsichtigten Umbau dieses Flügels andeuten: Grau
deutet dabei selbstverständlich das zu erhaltende, Rot das neu zu errichtende
Mauerwerk an. (Eine dieser Klappen als Abb. 12.)
Plan I stimmt im ganzen mit den genannten Blättern; doch ist der
Grundriß der Burg auf diesem Blatte mehr nach rechts verschoben, so daß
links mehr von dem späteren Statthaltereigebäude zu sehen ist." Weit mehr
weicht nur Plan 2 ab. Hier ist überhaupt bloß die Burg mit dem späteren
Damenstift und sonst ein Teil der Kirche und der Reitschule (ganz links)
genauer dargestellt; das übrige findet sich nur ganz leicht mit dem Bleistift
umrissen. Auch ist das Mauerwerk nicht schwarz, sondern in dunklem Grau
und vielfach in Rot angegeben, also wie bei den Klappen der früher erwähnten
Blätter; nur die Höfe sind (grünlich-grau) angelegt. Besonders zu bemerken
wäre auch, daß der linke (nördliche) Flügel der Burg in der ersten (noch
kenntlichen) Bleistiftvorzeichnung mehr nach unten (Westen) abgebogen
erscheint. Auch ist auf diesem Blatte die Einbiegung der nördlichsten Abschluß-
mauer der Burg (ganz links) so angegeben, wie sie auf den Klappen und
im heutigen Zustand erscheint, während die andern Blätter, wie wir wohl
von vornherein sagen dürfen, hier einen älteren Zustand darstellenf" Auf
die Eigentümlichkeit, daß sich auch auf dem Plan I (Abb. 8) eine kleine
(rote) Umbauangabe findet, werden wir noch des nähern einzugehen haben.
Im ganzen macht es aber den Eindruck, als ob das, was bei den Plänen 3
bis 5 die Klappen bedeuten, nämlich die Angabe des beabsichtigten Umbaus,
für Plan 1 eben durch Plan 2 geboten werden soll.
Bemerkenswert ist nun, daß auf allen Plänen ohne Ausnahme die Teile
westlich (unten) und südlich (rechts) vorn großen Hofe mit dem heutigen
Zustande übereinstimmen. Wir dürfen nach dem früher Gesagten also wohl
von vornherein annehmen, daß wir hier die von Gump umgebauten Teile vor
uns haben. Dagegen zeigt die nördliche (linke) Seite des großen Hofes mit
Ausnahme von Plan 2 (Abb. 9) einen älteren Zustand, bei dem sich keine
mittlere, sondern zwei seitliche Durchfahrten finden. Plan 2 zeigt dagegen,
so wie es heute der Fall ist, diese Seite des Hofes der gegenüberliegenden
möglichst angeglichen-i-
Der große Ostiiügel der Burg zeigt auf den Plänen, mit Ausnahme des
Planes z, mit den vielen Vor- und Ausbauten sichtlich einen älteren Zustand,
während Plan 2 und die Klappen - hier wieder ganz übereinstimmend _
4' Sonst sind nur das spätere „Damenstifw, die Pfarrlrirche und Hofkirche weiß gelassen. Den Rand
dieser Blätter bildet eine einfache dicke schwarze Linie. Alle Zeichnungen auf Papier von C. l j. Honig. (Das
Blatt mit den Grundrissen des Damenstifts hat ein etwas abweichendes Wasserzeichen.)
" Und rechts entsprechend weniger gegen Süden hin. Die äußere Umfassung wird durch eine Doppel-
linie gebildet. Die Bäume auf dem Platz vor der Pfarrlcirche sind nur in diesem Fall grün angegeben. Das spätere
Damenstift ist hier nur (rot) angelegt. Die bisher genannten vier Pläne haben rechts zwei Maßstäbe in Wiener
und Innsbrucker Maß.
"W Denn das Erwähnte fehlt ja gerade bei den ausgesprochenen Urnbauprojekten.
1- Nur ist die Nordseite etwas iiaeher gehalten und die Zahl der Öffnungen in den Rilcklagen stimmt
nicht mit der andern Seite. Die seitlichen Durchfahrten sind übrigens heute noch zu erkennen.