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Volltext: Monatszeitschrift XXIV (1921 / Heft 7, 8, 9 und 10)

Schwarz mit einem grauen Ton angegeben sind, der ganz dem der Klappen- 
zeichnung gleicht. Auch sind einige Radierungen vorgenommen worden. 
Auffällig ist besonders, daß die Apsis der neuen Kapelle (an der Hofgasse 
gegen den Wappenturm hin, Abb. n und 12) auch in dem erwähnten 
Grau angegeben und an dieser Stelle offenbar viel auf dem Papier herum- 
gearbeitet worden ist. Diese Kapelle ist, wie gesagt, erst nach dem Tode 
Kaiser Franz I. aus einem früheren saalartigen Wohnraum errichtet worden. 
Auch dies spricht wieder dafür, daß wir in den vorliegenden Plänen den 
Zustand der Burg unmittelbar vor demWalterschen Umbau erkennen dürfen. 
Bedeutungsvoll erscheint uns auch, daß gerade Plan 1 (Abb. 8), für den 
keine Klappe, sondern ein eigenes Blatt zur Ergänzung dient, keine nach- 
träglichen, lichter getönten Einzeichnungen enthält, sondern daß die tat- 
sächlich vorhandenen kleinen Abweichungen auf dem besonderen Plane 
(Abb. 9), von vornherein und einheitlich mit dem übrigen eingetragen sind. 
Wir haben hier (in Abb. 9) also wohl einen Plan der Walterschen Werkstatt 
vor uns, der offenbar auf eigener Aufnahme oder wenigstens neu überprüfter 
Aufnahme beruht und daher die Halle im Norden so gibt, wie sie damals 
wirklich war, und nur die nördlichste Abschlußmauer der neuen Absicht 
gemäß ändert." 
Besonders wichtig erscheint uns aber noch, daß die auf Plan 1 an- 
gegebene Durchfahrt vom großen Hof zum Rennplatz nicht mit der auf 
dem Plane 2 übereinstimmt. Die nördliche Gangmauer deckt sich zwar so 
ziemlich mit der auf Plan I, die südliche des Planes 2 käme auf Plan 1 aber 
an den dort in den Graben hinaustretenden Rundbau zu liegen, wie ja die 
ganze Durchfahrt auf Plan 2 überhaupt sofort breiter erscheint als auf 
Plan 1. Man erkennt deutlich, daß sich die Durchfahrt auf Plan 1 viel mehr 
an den älteren Bau hält und offenbar auf die Mitte zwischen den zwei Halb- 
runden der Hofseite gerichtet ist. Bei dem späteren Plane, wo alle vor- 
springenden Bauteile wegfallen, ist eine solche Rücksicht natürlich nicht 
mehr nötig; im Gegenteil bringt eineVerschiebung der Durchfahrt diese sogar 
besser in die Mitte des ganzen Hofes, als es früher bei der Rücksicht auf die 
unregelmäßig stehenden I-Ialbrunde möglich war. 
Nun ist es aber sehr merkwürdig, daß der Plan 1 gerade an dieser Stelle 
rot angegebenes Mauerwerk zeigt, während sonst keiner der gleichartigen 
Pläne rote Einzeichnungen enthält. Sonst finden sich solche Angaben, wie 
gesagt, nur auf Plan 2 und den Klappen, die eben sichtliche Umbauprojekte 
sind. Offenbar ist das (rot angegebene) Durchfahrtsprojekt von Plan 1 aber 
nie ausgeführt worden, wenigstens sehen wir auf Abbildung 7, die sonst durch- 
aus mit dem Plane 1 übereinstimmt, nur eine Brücke über den Graben, ebenso 
zeigen uns noch der Aufriß (Abb. 13) und der Längsschnitt (Abb. 14), die 
"F Auch die erwähnte Bleistiftvorzeichnung (siehe Seite x40, Zeile 16 v. o.) spricht für die obige Annahme. 
Zu bemerken wäre noch, daB die Balkone des Silddilgels, sowohl an der Hofgasse als im Hofe, nicht so ausgeführt 
sind, wie sie auf Abbildung xo erscheinen, so daß hier wohl eine von Gump beabsichtigte, dann aber anders aus- 
geführte Form anzunehmen ist. Wenn auch die Balkone auf der Klappe nicht der Ausführung entsprechen, so liegt 
dies daran, daß die ldappenentwürfe überhaupt nicht die endgültigen sind.
	        
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