Nachbildung eines getä alten Zimmers aus dem Jahre x49o im Schlosse Reiffenstein bei Sterzing, ausgeführt
von der k. k. Staalsgewerbeschule in Innsbruck unter Mitwirkung der k. k. Fachschule Bechyn
Unterweisung, somit in concentrirter Form und mundgerecht präparirt
vorzuführen, kann als geglückt und dem früher erwähnten Zwecke vollauf
entsprechend bezeichnet werden.
Ein zweites, nicht minder wichtiges Moment für die getroffene Wahl
bestand darin, dass man der ausgesprochenen Vorliebe der Franzosen für
Retrospectiven in der Kunst entgegenkommen wollte, ein Standpunkt,
welchen auch das Deutsche Reich durch Ausstellung von Copien historischer
Interieurs acceptirt hat; schon die Ausstellung des Jahres 1889 hat zahlreiche
Nachahmungen von Musterleistungen früherer Zeiten auf dem Gebiete der
Innendecoration, namentlich seitens der Aussteller Frankreichs gebracht, in
viel grösserer Zahl waren solche auf der Exposition des Jahres Igoo vertreten,
weshalb nicht mit Unrecht behauptet wird, der Hauptwert der Weltaus-
stellung des Jahres 1900 liege, was die Innendecoration anbelangt, in den
Retrospectiven und nur wenig neue Errungenschaften auf diesem Gebiete
seien zu verzeichnen. Die Vorführung einer grösseren Zahl von Interieurs aus
Österreichs kunstgewerblicher Vergangenheit war daher unter den gegebenen