zustellen." Damals, und vielleicht schon seit längerem, hatte der Herzog
jedoch mindestens ein Haus zu Innsbruck auch schon in wirklichem Eigen-
tum. Denn er übergibt mit Urkunde vom 7. April r4or dem eben genannten
(Siegmund von) Starkenberg, Burggrafen auf Tirol, tauschweise ein Innsbrucker
Haus an dem Türlein gegen den Inn für ein Haus zu Innsbruck hinter
der Pfarrkirchef" Dies letztere Haus ist aber vielleicht dasselbe, das schon
nach der Urkunde des Jahres 1396 dem Herzog zur Herberge gedient hatte.
Sicherlich muß es im Nordosten der Stadt gelegen haben, wenn es sich (von
der Stadt aus) hinter dem Friedhofe befand. Wir gelangen somit in die
Gegend der heutigen Burg, und zwar an deren Nordendefi" Von Wichtigkeit
ist dann eine Nachricht, die man wohl schon seit längerem gekannt, in-
folge vorgefaßter Meinungen jedoch nicht richtig gewertet und verwertet
hat. Herzog Friedrich IV. verzichtet nämlich mit Brief vom 13. September 1410
auf vier Fuder jährlichen Weingelds, zu denen das Stift Wilten verpflichtet
war, weil er nun etliche im Saggen gelegene Gärten hinter seinem Hause
zu Innsbruck gekauft habe und diese Gärten ihrerseits dem Gotteshause zu
Wilten zinspflichtig gewesen wären, so daß sich die Leistungen also aus-
glichenxj- Die siebzehn näher bezeichneten Grundstücke (15 Gärten, ein
Anger und ein ängerle) befinden sich im Saggen und zugleich hinter dem
fürstlichen Hause zu Innsbruck. Das hier gemeinte fürstliche Haus liegt
somit an der Stadtmauer und zwar an deren Nordostecke; denn hier geht
es gegen den Saggen und hier liegt außerhalb der Mauer später auch der
Hofgarten, zu dessen Bestand eben wohl mit dieser Erwerbung der Grund
gelegt worden ist. Wir kommen also wieder zu dem Haus, das im Jahre r4or
von dem Starkenberger durch Tausch erworben worden ist; wenigstens
hören wir in der Zwischenzeit nichts von einer andern Erwerbung, die hier
in Betracht kämeji- Im übrigen brauchen wir weder bei diesem Hause
noch bei der Erwerbung „am Platze" im Jahre 1420 an umfangreiche
Besitzungen zu denken.
Die Fürsten betrieben damals, wie gesagt, das Regieren ja noch mehr
im Umherziehen und verteilten ihre Anwesenheit möglichst über ihr ganzes
"' . . .gelegen an dem freidhofe hie zu Insprugg. Stifts-Archiv Starns, Codex 224 Nr. 6x f. 87 (von r4or
Mai, 8), uns mitgeteilt durch Güte des Herrn Direktors K. Klaar. Desselben Inhaltes: Schatzarchiv Nr. 9380 (von
x4o1, Mai g). Vermutlich handelt es sich hier schon um den später sogenannten Stamser Hof gegenüber der
Pfarrkirche. Der Friedhof urngab die Kirche ursprünglich wohl von allen Seiten. Eine Zeitlang war die Kirche
allerdings auch mehr umhaut, siehe Abbildung 24.
"i Ausgestellt im Schloß Tirol, Schatzarchiv Nr. 8747. Das türlein gen dem In mag schon dort gelegen
haben. wo wir auf Abbildung 24 ein solches unter dem kleinen Turm: vorne erkennen. Jedenfalls befand es sich
an der Westseite, wohl im Nordwesten, der Stadt, also in der Gegend, wo auch der Stamser Hof lag. Man könnte
annehmen, daß die Benutzung dieses Hauses und der dortige Besitz eines eigenen fürstlichen Hauses mitein-
ander in Beziehung standen. Zur älteren Geschichte des Starkenbergischen Besitzes in Innsbruck vgl. Schatzarchiv
Nr. 3933 (1339, Aug. 28), zur späteren: ebenda Nr. 4x60 (m53, Sept. 3), worauf wir noch zurückkommen werden.
'" Ob eine Nachricht des Jahres r4o7 (Reg. x748z) wegen Ausgaben für meines henn haus (und das
tor zu Inspruk) hiemit oder mit der Burg am Inn zusammenhängt, wollen wir hier nicht entscheiden; das Haus
„am Platz" war offenbar nicht gemeint, da dessen Erwerbung ja erst x42o gemeldet wird.
1' . . . . etleich guerten hinder vnserm haws ze Insprukg in dem Sakgen gelegen . . . Die genaue
Abschrift des Originalpergamentes im Wiltener Klosterarchiv verdanken wir Herrn Dr. K. Klaar. Vgl. Zoller
a. a. 0., I., Seite x42. _
H" Auch Schatzarchiv Nr. 578a (1411. 15m1" 13) "ich'-