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der hintern, vergäterten burg : capell (zu alten hof) bei der pfarrkhirchef
Innerhalb der mittern und vordem purg kommt dann die Kapelle zu Mitter-
hof Und es wird hier ein reichlicher Inhalt angeführt, der von dem gering-
fügigen der früher genannten Kapelle wesentlich absticht. Bezeichnender-
weise befindet sich in dieser „MitterhoP-Kapelle auch ein Sanct Oswaldt,
geschmelczt, vergult und bemalt, wobei wir uns erinnern, daß der heilige
Oswald in den Stiftungsurkunden der Jahre 1473 und 1502 genannt war. Am
Ende der erwähnten Abteilung des Verzeichnisses aber, wo wir uns bereits
der „äußern" Burg nähern, wird dann noch von einer Kapelle gesprochen,"
die keine der erwähnten sein kann, aber auch nicht die unter Erzherzog
Ferdinand errichtete „Silberne Kapelle" neben der I-Iofkirche; denn diese
schließt erst an die
äußere Burg, die im
Verzeichnis eine
eigene Abteilung
bildet. Tatsächlich
hören wir auch in
späterer Zeit von
einer Kapelle im
Wappenturme, der
ja an die Südost-
ecke der Mitter-
und Vorderburg an-
stößtfit
Von der zu-
erst genannten Ka-
pelle bei der pfarr-
khirche verneh-
men wir weiter-
hin nichts mehr,
von der zuletzt erwähnten nur ganz vereinzelt, um so mehr aber von der
Kapelle zu Mitterhoj} die immer mehr als die eigentliche Hofkapelle hervor-
tritt und dies bis zur Erbauung der neuen Kapelle unter Maria Theresia
geblieben istj- i
"k „Alten hof" ist hier aber wohl nur der Gegensatz zu der irn Verzeichnis vorher behandelten „RuhelusW,
einem erst unter Erzherzog Ferdinand nordöstlich der „alten Burg" angelegten Wohnsitze.
"t Reg. 5554, f. x63' bei der Kiirnstuben neben der kapell.
H": S0 Endet die Trauung eines Grafen Thum-Taxis im Jahre x687 in der Hofkapelle auf dem Wappen-
turm statt. (Innsbrucker Probstei-Archiv, Traubuch x672-r7xo cod. a. f. 35. x687 Dec. 22; nach gütiger Mit-
teilung des Herrn Direktors K. Klaax).
lrn Jahre x766 wird diese Kapelle im Wappenturm als alt und ohnehin cassirt bezeichnet (Gub. Rats
Prot. x766. II. f. 553) und zur Verwahrung von Schriften verwendet.
1' lm Jahre x576 wurden die beiden Messestiftungen der Jahre x473 und x50: zu einem Benenzium ver-
einigt (Tinkhauser a. a. 0., II.. Seite xx4; vgl. Schatzarchiv 6x99 [1575 Dec. 2a und x576 Aug. 20]). Die spätere
"Hofltapelle" zu „Ruhelusw (Leopoldskapelle) wird von der zu „Mitterhotm immer deutlich geschieden; später
wird aber auch ihre Kaplanei mit der zu Mitterhof vereinigt. Bemerkenswerte spätere Nachrichten über die
Kaplanei zu Mitterhof: Entb. u. Bef. x584 f. xg h". (wozu Raitb. x7x5, I. 173, Raitb. x74o f. 3x5', Entb. 1754 II.
f. 426). Gesch. von Hof 17x: f. 56x, Resol. x75o f. 50'. Entb. x75x II. f. x67'.
Abb. 22. Ausschnitt aus der Ansicht Innsbrucks im sogenannten Ettenhartischen
Codex (Bergwerksbuch vom Jahre x556). Ferdinandeurn, Innsbruck (F. 4312)