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Objekt: Die Keramik der Wiener Werkstätte : Originalkeramiken 1920 - 1931

VORWORT 
Im Jahre 1967 wurde vom Österreichischen Museum für angewandte Kunst der erste 
Versuch unternommen, der Bedeutung der Wiener Werkstätte in einer Ausstellung 
gerecht zu werden. 
Die Bearbeitung des Archivs der Wiener Werkstätte- die Sichtung und Inventarisierung 
des Materials, das sich im Österreichischen Museum für angewandte Kunst befindet - 
wird seit einigen Jahren vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung 
gefördert. 
Diese umfangreichen, wenn auch zum Teil sehr lückenhaften Bestände sind von 
unschätzbarem Wert; ihre wissenschaftliche Aufarbeitung und Veröffentlichung ist vor 
allem deshalb mit großen Schwierigkeiten verbunden, weil die Fülle und gleichzeitig die 
Unvollständigkeit des Materials einen hohen Arbeitseinsatzverlangen, dersich auf Teil 
bereiche konzentrieren muß, um wissenschaftliche Seriosität zu gewährleisten. 
Als Leiterin der Abteilungen Keramik und Glas, daneben auch mit der wissenschaftli 
chen Betreuung der Metallarbeiten ab dem späten 19. Jahrhundert befaßt, fühle ich 
mich verständlicherweise verpflichtet, zuerst die eben genannten Materialbereiche der 
Wiener Werkstätte durch Publikationen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dies 
ist mir vor allem auch deshalb ein großes Anliegen, weil Frau Bundesminister Dr. Hertha 
Firnberg dem gesamten Forschungsbereich „Wiener Werkstätte“ ihre besondere För 
derung angedeihen läßt und ihr Interesse immer wieder durch außerordentliches Ver 
ständnis für die vielschichtigen Probleme, die damit Zusammenhängen, unter Beweis 
stellt. 
Nach intensiver Sichtung des im Österreichischen Museum aufbewahrten sowie des 
mir vom Museumspublikum zur Verfügung gestellten Materials zur Keramik der Wiener 
Werkstätte kam ich bald zu der Erkenntnis, daß die einzelnen Materialgebiete möglichst 
vollständig aufgearbeitet und veröffentlicht werden müßten. 
Für die umfassende Publizierung der Keramik der Wiener Werkstätte werden daher 
mehrere Bände notwendig sein; ähnliches gilt natürlich auch fürGlas, Metall, Schmuck 
und andere Bereiche, und womöglich verstärkt noch für das äußerst umfangreiche 
Gebiet der Textilien. 
Das vorliegende Buch ist den sogenannten „Originalkeramiken“ der Wiener Werkstätte 
aus den Jahren 1920 bis 1931 gewidmet; es stützt sich besonders auf einen Band mit 
Skizzen aus dem Nachlaß der Wiener Werkstätte, ergänzt diesen mit zeitgenössischen 
Photos bzw. Reproduktionen aus zeitgenössischen Zeitschriften sowie mit Photos 
von im Museum und in Privatbesitz erhaltenen Keramiken und versucht, die den Skiz 
zen beigegebenen handschriftlichen Notizen nicht unkommentiert wiederzugeben, 
sondern wenn möglich zu erweitern bzw. zu ergänzen. 
Es ist zu hoffen, daß diesem ersten Band über die Keramik der Wiener Werkstätte bald 
weitere Bände folgen können, die sich mit der in derWienerWerkstätte selbst vervielfäl 
tigten Keramik sowie der kommissionweise dort verkauften Keramik befassen sollen. 
Ein Gesamtregister soll dann die in allen Bänden enthaltenen Künstlerinnen und Künst 
ler sowie alle keramischen Modelle verzeichnen. 
Daß unser Museumspublikum weit überdas übliche Maß hinaus zur Mitarbeit bereit ist, 
hat sich schon mehrfach erwiesen, zuletzt bei unserer Ausstellung „Wiener Porzellan - 
echt oder gefälscht“ (1976/77). Ich bitte daher auch diesmal alle ehemaligen Mitarbei 
terinnen und Mitarbeiter der Wiener Werkstätte sowie alle Besitzer von Wiener Werk 
stätte-Keramiken, sich mit mir in Verbindung zu setzen. Das Interesse am Thema „Wie- 
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ner Werkstätte“ wird berechtigterweise immer stärker, und es ist mir Freude und Ver pflichtung zugleich, den an mich vielfach herangetragenen Wünschen nach umfas sender Publizierung der von mir betreuten Gebiete nachzukommen. Wien, im Juli 1980 Waltraud Neuwirth PREFACE ln 1967 the Austrian Museum of Applied Arts undertookforthefirsttimeto exhibitworks from the Wiener Werkstätte in a manner commensurate with their artistic significance. Efforts towards the revision and reorganization of the Wiener Werkstätte archives - surveying and collating the material to be found in the Austrian Museum of Applied Arts - have been sustained for several years by the Federal Ministry for Science and Research. This extensive, if in pari fragmentary störe of material is invaluable; its scholarly refurbishing and publication, however, is fraught with difficulties, as the abundant and at the same time incomplete nature of the material requires a prodigious amount of work, with the focus being brought to bear only on partial areas, in order to measure up to Standards of serious scholarship. As head of the ceramics and glass departments, in addition to being responsible for the scholarly maintainance and research of late 19th- and 20th-century metalwork, I feel understandably duty-bound to render knowledge of these particular areas of the Wiener Werkstätte accessible to the general public in printed form. This is also a matter of primary concern to me, as all research in the area of the Wiener Werkstätte has enjoyed the personal Support of Federal Minister Dr. Hertha Firnberg, who has demon- strated time and again keen interest and understanding as regards the manifold diffi culties inherent in such an undertaking. After close scrutiny of the material connected with the ceramic production of the Wiener Werkstätte contained in the museum, as well as the material made available to me by museum fans, I soon realized that the individual areas would have to be worked up into as complete a form as possible and then published. Several volumes will therefore be necessary for comprehensive publication dealing with the ceramics production of the Wiener Werkstätte; this will also be the case as regards of course glass, metal, jewellery, and other areas, as well as the broadest possible coverage in the particularly extensive field of textiles. The present book is dedicated to the so-called „Originalkeramiken“ (original, or one-of- a-kind ceramics), designed and produced in or for the Wiener Werkstätte during the years 1920-1931; drawing especially on a volume of Sketches found in the estate of the Wiener Werkstätte, it Supplements this with Contemporary photographs and/or repro- ductions from Contemporary periodicals as well as with photographs taken of ceramic Objects owned by the museum and in private hands, endeavouring at the same time to expand and Supplement them instead of simply reprinting the hand-written notation without commentary. It is to be hoped that this first volume dealing with Wiener Werkstätte ceramics will be followed by further volumes concerning the production-ware manufactured by the Wiener Werkstätte itself as well as the ceramics sold there on a Commission basis. 7
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