großen Teil der künstlerischen Wirkung gebraßht WOFCICH; denn 81'811 durch
die Figuren wären die Portale mit den Balkonen darüber und überhaupt die
ganzen Risalite zusammengeschlossen und herausgehoben worden (Abb. 25);
ebenso fehlt heute der plastische Schmuck auf den Attiken. Auch hat man
sich die Brüstungsmauer des vorn hinlaufenden Grabens mit Vasen ge-
schmückt zu denken."
Wie gesagt, war damals, als Walter den Bau übernahm, ein Teil der
Burg bereits von johann Martin Gump erneut worden; anderes stand aber
noch aus viel früherer Zeit. Um nun einerseits Walters und Gumps Tätigkeit
voneinander scheiden, anderseits den älteren Bestand einigermaßen loslösen
zu können, wollen wir zunächst einige alte Pläne betrachten, die erst kürzlich,
als unsere Untersuchung bereits weit vorgeschritten war, im ehemaligen
Wiener I-Iofbauamte wieder aufgefunden worden sind. Viele unserer früher
schon gewonnenen Ansichten sind dadurch bestätigt; es sind uns aber auch
manche weiter führende Wege dadurch gewiesen worden.
Ehe wir jedoch zur Besprechung der Pläne übergehen, müssen wir nur
das eine bemerken, daß nämlich die heutige l-Iauptseite der Burg (Abb. 5)
fast genau von Norden nach Süden läuft und daher gegen Osten hin blickt.
Der ursprüngliche Hauptzugang zur Burg befand sich nicht an dieser Ost-
seite, sondern der Stadt zugewandt. Darum finden wir auch in alten Urkunden
die Bezeichnungen „vome" und „hinten" stets im Sinne eines aus dem
Stadtinnem Kommenden angewendet, also gerade umgekehrt, als wir es
heute täten. Außerhalb der Burg, somit östlich, lag in alter Zeit aber der
„Rennplatz" (heute „Rennweg"), der alte Tumierplatzf" Daran, sowie an
die Nordseite der Burg und zugleich der Stadt, schlossen Gärten, in denen
sich später allerlei Nebengebäude der Burg befanden.
Den besten Überblick über die Spätzeit bietet uns der Plan auf Ab-
bildung 7, der, wie sich immer deutlicher zeigen wird, wohl mit dem Gumpi-
schen Umbau zusammenhängt. Zunächst gehören dann hieher:
r. ein Plan des Untergeschosses (Abb. 8), 2. desgleichen ein zweiter
(Abb. 9), bezeichnet Nr. 1 Ebener Erten, 3. ein Plan des ersten Obergeschosses
(Abb. ro), bezeichnet Nr. 2 Erster Etäge eine Stiegen hoch, 4. ein Plan des
zweiten Ober- oder Hauptgeschosses (Abb. n), bezeichnet Nr. 3 Maifre
Etage oder Anderter Stock, 5. ein Plan des dritten Ober-, zum Teil Dach-
geschosses, bezeichnet Nr. 4 Etäge der Stijft Dames oder Dritter Etageflw
Die Pläne 3 bis 5 sind einander am ähnlichsten behandelt. Sie zeigen
das Mauerwerk in Schwarz angegeben und alle Flächen der Höfe, Straßen
und umgebenden Häuserblöcke mit verschiedenen braunen, gelblichen und
rötlichen Tönen angelegt, so daß die verbaute Fläche der Burg weiß
"' Siehe auf dem Plane, Abbildung z, „Nr. 26, Graben-Minen. worauf sandstleineme Vasen stehen."
"n Ursprünglich vielleicht etwas südlicher, vgl. Schatzarchiv Nr. r756 (x49: Juli 2x): ein Haus südlich
vorn „Hamaschhauw stößt (rückwärts) an den „Rein-ter".
"N Außerdem sind noch zwei Blätter mit den Grundrissen. Außenansicht und Schnitt des Damenstiftes
vorhanden. Diese sind bezeichnet C. J. Walter, Edl. v. Ffeilsberg, Obrist Leut. und lngengr. Major. Doch weichen
diese Blätter in der Darstellungsart vielfach von den Plänen der Burg ab.