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Volltext: Monatszeitschrift XXIV (1921 / Heft 7, 8, 9 und 10)

auch der akademischen Galerie widerfahren, die so feine und edle Kunstwerke enthält. Sie 
ist ein Ort zu genußreichem Verweilen geworden, an dem man fühlt, daß der Besitzer seine 
Schätze liebt. 
An anderer Stelle wird die Zusammenfassung ganz vergrabener Werte zu einer 
Einheit durchgeführt. In den schönen Sälen des unteren Belvedere mit ihrem alten Wand- 
schmuck wird eine Sammlung alter österreichischer Plastik und Malerei jener Glanzzeit 
der Kunstpi-lege zur Aufstellung gebracht, die man mit dem Namen Barockzeit zu bezeich- 
nen liebt. Schon daß ihren Mittelpunkt die Bleiliguren Donners vom Brunnen am Neuen 
Markt bilden werden, jene edeln, vornehmen und so ruhigen Werke, wird die besondere 
Eigenart unserer heimischen Kunst des XVII. und XVIXI. jahrhunderts betonen, die von 
dem wilden Schnörkelwerk der gleichzeitigen Arbeiten anderer Länder so weit entfernt ist. 
H. F. 
ER DOM ZU GURK VON ALFRED SCHNERICI-I. Im zweiten Bänd- 
chen der vom österreichischen Bundesdenkmalamte herausgegebenen „Führer durch 
Österreichs Kunststätten" (Wien, Verlag Bard) beschreibt Alfred Schnerich die kunst- 
geschichtlich so hochbedeutsamen und im wesentlichen in unverfälschtem Zustande erhal- 
tenen Kunstschätze des Domes zu Gurk und seiner nächsten Umgebung (Straßburg, Lieding, 
Pißweg) und hat in diesem über den Rahmen eines „Führers" weit hinausgreifenden Werk- 
chen die Frucht einer jahrzehntelangen liebevollen und erfolgreichen Forscherarbeit über 
die Gurker Kunstschätze niedergelegt. 49 vorzügliche Abbildungen begleiten Schnerich: 
kunstgeschichtliche Darstellung, die auch eine Übersicht der hauptsächlichsten Literatur, 
ferner ein Verzeichnis der Fürstbischöfe und Dompröpste von Gurk sowie ein ausführliches 
Register enthält. 
ANTON HANAKÄ" In einer handlichen gut illustrierten kleinen Monographie gibt 
Max Eisler einen Überblick über das Schaffen Anton Hanaks und versucht eine 
Interpretation seiner Ziele, indem er sie mit seinem Werdegang in Zusammenhang bringt. 
„Im tiefsten Grunde unliterarisch, braucht Hanaks Werk auch keine literarische Assistenz. 
Ja, es verbietet sie geradezu." Diese Sätze Eislers machen es klar, daß der Hauptwert 
derVeröffentlichung im Abbildungsmaterial, im Nachweise der Zeitfolgen und Beziehungen 
zum Lebenslauf liegen. Hanak ist Mährer und hat darum wohl auch jenen Einschlag des 
schweren slawischen Blutes mit seiner Neigung zur Melancholie erhalten, der ihn so sehr 
in Gegensatz zu der mehr architektonischen Strenge Metzners bringt. Das Weiche und 
Träumerische seiner Empiindungswelt haftet auch jenen Werken an, die seinem Zug ins 
Große und Machtvolle Ausdruck geben. Sie bleiben auch dann noch der Spiegel eines 
heftig bewegten Innenlebens, wo sie mit dem Bauwerk in Zusammenhang treten. Daß 
I-Ianak es trotzdem über sich brachte, sich den Forderungen der Baukunst einzuordnen, 
hat wohl in erster Reihe seine persönliche Beziehung zu Josef Hoffmann bewirkt. Leider 
ist dieser Wirksamkeit kein Raum im Abbildungsmaterial gegeben. 
Als Epilog zur Ausstellung I-Ianaks im Rahmen der Kunstschau wird die ansprechende 
Monographie sicher dazu beitragen, der Kunst l-Ianaks neue Freunde zu werben und alte 
Freundschaft zu befestigen und zu vertiefen. Hartwig Fischel 
AS GMÜNDER GOLDSCHMIEDEGEWERBES" Das schwäbische 
Gmünd, die Stadt der Parler, die so bedeutsam für die Geschichte der deutschen Archi- 
tektur und Plastik des XIVJahrhundei-ts geworden ist, hat auch im XVII., besonders aber 
im XVIII. ]ahrhundert einen eigenartigen Zweig der Goldschmiedekunst in seinen Mauern 
erblühen sehen, das Silberiiligran, das zur Fassung von Medaillen, Reliquienkreuzchen, 
"i" Anton Hznak von Max Eisler. Wien, Rikola-Verlag 192:. 
H Walzer Klein. ,.Geschichte des Grniinder Goldschmiedegewerbes". Mit x20 Abbildungen im Text und 
7 Tafeln. Stuttgart xgzo. Verlag von Greiner und Pfeifer.
	        
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