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für Kunstgeschichte (Dozent Chmelarz) wieder seinen Anfang. Docent Linke setzte
seine Vorträge über gewerbliche Chemie auch in diesem Schuljahre fort.
Die Frequenz der Schule stellte sich folgendermaßen dar:
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l Winter-Semester 1882183:
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i Sommer-Semester 1883.
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1 Winter-Semester x883]84.
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Der Jahresbesuch für I882I83 wies dem Geburtslande nach aus: Niederösterreich
und Wien 106, Böhmen 43, Mähren 19, Schlesien 7, Galizien 6, Salzburg 5, Oberöster-
reich, Tirol, Steiermark, Küstenland je 3, Vorarlberg und Bukowina je l, Ungarn 12,
Kroatien 4, Siebenbürgen 1, Deutsches Reich 15, Schweiz 3. Belgien, Frankreich, Holland,
Polen, Mexiko, Norwegen, Russland je 1; dem Beruf nach: Bildhauer und Modelleure
für Stein, Holz oder Metall 47. Decorationsmaler 39, Maler auf Thon 27, Gewerbezeichner
überhaupt 17, Zeichenlehrer 16, Musterzeichner 14., Ciseleure, Graveure, Bronzearbeiter 14,
Blumenmaler 10, Zeichner für Stickerei 7, Glas- und Porzellanmaler G, Mdbelzeichner 6,
Spitzenzeichner 5, Radirer 5, Zeichner für gewebte und gedruckte Stoffe 3, Zeichner für
Holzschnitt etc. 3, Goldschmiede 3, Chromolithographen 3, Kunsttischler 2, Zeichen-
lehrerinnen z, Keramiker 1, Kupferstecher 1.
Das wichtigste Ereigniss für die Kunstgewerbeschule war die Lösung der seit
Langem brennenden Frage der Unterbringung der Vorbereitungsschule durch die
Genehmigung eines Baues für die Zwecke der Staatsgewerbeschule und andere Staats-
anstalten. ln dem neuen Gebäude, gegenüber dem städtischen Padagogium, wird ein
Tract mit eigenem Eingange der Vorbereitungsclasse überlassen werden und wird diese
dadurch endlich in den Besitz ausreichender und gut beleuchteter Räumlichkeiten ge-
langen, das Museum aber in die Lage versetzt sein, einzelne Sammlungen, welche jetzt
in unzulanglichen Localitaten untergebracht sind, zweckmäßig aufzustellen.
Während der Ferienmonate wurde ein Specialcurs für Galvanoplastik,
zunächst für die Zöglinge der Ciselirabtheilung, durch Herrn C. Haas abgehalten; die
Mittel für die Veranstaltung dieses Unterrichtes, welcher in Zukunft von Zeit zu Zeit
wiederholt werden wird, gewährten diesmal die n. b. Handels- und Gewerbeltammer (500 G.)
und die Gesellschaft zur Forderung der Bronze- und Eisen-Kunstindustrie (200 8.. welche
derselben als Subvention für diesen Zweck von dem k. k. Handelsministerium bewilligt
worden Waren).
Die Schulausstellung fand, da in den Frühlingsmonaten des Jahres alle dafür
geeigneten Räumlichkeiten des Museums anderweitig in Anspruch genommen waren, iu
der Zeit vom 24. October bis z. November statt und erfreute sich, wie immer, reger
Theilnahme. Dem Prof. Berger wurde gestattet, im März eine Speeialausslellung seiner
Fachschule zu veranstalten, da einzelne von dessen Schülern ausgeführte Arbeiten später
nicht mehr zur Verfügung gestanden haben würden.
Reg-Rath Prof. St o r ck wurde vom Wiener Gemeinderathe mit der Aufgabe
betraut, die bei Gelegenheit der Jubelfeier herausgegebene Geschichte der Türken-
belagerung zu illustriren, und bat diesen Auftrag in Gemeinschaft mit den Lehrern der
Kunstgewerbeschule, Prof. Beyer und Macht und unter Mitwirkung mehrerer Schüler
ausgeführt. Ferner lieferte RegwRath Storck die Zeichnungen für die Ebrenketten des
Bürgermeisters und der Stellvertreter desselben, sowie für das Ehrengeschenk der n. ü.