Gallerie in Wien: ein Urlaub vom Monate Februar bis Ende September bewilligt. Herr
Hofrath Storck wurde durch Professor Beyer, Professor König durch Professor Kühne
und Professor Unger durch seinen Privatschüler Herrn Wörnle supplirt.
Die ehemaligen Schüler des am 16. Juli x88! verstorbenen Professors Ferdinand
Laufberger haben zur Erinnerung an denselben aus eigenen Mitteln eine Gedenktafel
gestiftet und diese mit Genehmigung Sr. kais. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erz-
herzog-Protectors im Stiegenhause desOesterr. Museums anbringen lassen. Die Enthüllung
des Denkmales fand am 16. Februar, dem Geburtstage des Verblichenen, statt und gestaltete
sich zu einer erhebenden Feier. An dem festlichen Acte nahmen Se. kais. Hoheit der
durchl. Erzherzog-Protector, die Witwe, die Kinder und Verwandten Laufbergefs,
mehrere Curatoren und die Beamten des Museums, ferner die Professoren der Kunst-
gewerbeschule und zahlreiche Gäste Theil. Regierungsrath Bucher hielt die Festrede,
welche im Märzhefte der nMittheilungen des OesternMuseumsv zum Abdrucke gelangte.
Die Gedenktafel ist nach einem Entwurfe des Hofrathes Prof. Storck in Marmor und
Bronze ausgeführt und mit einem vom Prof. Kühne rnodellirten Porträtmedaillon Lauf-
berger's in Verbindung gebracht. Die Tafel tragt die Inschrift: wDen-i unvergesslichen
Lehrer Ferdinand Laufberger, Historienmaler. Professor an der Kunstgewerbeschule
des k. k. Oesterr. Museums, geb. 16. Febr. 1829, gest. 16. Juli 1881. Seine dankbaren
Schüler.-
Die Frequenz der Schule stellt sich wie folgt:
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E___ 1.3 _._:_. 2.2 z; _ä,_'_:- 4::- EB (E, 41m ää ä
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Winter-Semester x88 85.
4
280 l 1x3 l 36 l 54 l I9 l 13 Il 14 l 26 l 5 -- l 38 l 74
Sommer-Semester r885.
168 I m4, 1 35 l 54 l ab l i! l I3 I 27 1 3 l r l 40 l 72
Winter-Semester 1885[86.
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Unter den 22 Zöglingen, welche von der Gesellschaft zur Förderung der Kunst-
gewcrbeschule im Jahre xB84 durch Monalsslipendien im Gesammtberrage von H. 3548
unterstützt werden sind, befanden sich 6 aus Niederösterreich (darunter 5 aus Wien),
l aus Oberösterreich, 9 aus Böhmen, 5 aus Mehren und 1 aus Ungarn.
VII.
Chemisch-technische Versuchsanstalt.
Die Thatigkeit dieser Anstalt erstreckte sich während des abgelaufenen Jahres in
chemisch-analytischer Beziehung aufUntersuchungen von Thonen, Analysen von Steingut-
glaauren, Kalksteinen und Emails, Prüfungen von Cementen auf Verfalschungen, Unter-
suchung von Farben, Kunststeinen, Formmassen, Bestimmung der Feuerfestigkeit von
Thonen u. s. w.
Weitere Arbeiten bezogen sich auf Versuche mit transparentem Email auf Glas
und Herstellung einer Scala von Halbseharffeuer-Farben auf Porzellan und auf verschie-
dene Gebiete der Keramik und Metalltechnik. Das Atelier für Fayencemalerei wurde
durch Herstellung sämmtlicher Emails sowohl für die Limousin-Technik, als für die
Fayence und Porzellandecoration unterstützt. Als Hospitanten arbeiteten in der Anstalt:
Arthur Mieg, Karl Drobnik und Max Bumberger (Staats-Stipendien).