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ans weisser Seide mit reicher Gold- und Blumenstickerei an
den Bändern und Säumen entlang. Beide Costüme sind noch
besonders interessant, weil sie in Schnitt und Verzierung die
Vorgänger sind zu jenen buntgestickten Frackröcken, Westen und
Beinkleidern des XVIII. Jahrhunderts, welche für die elegante
Welt während der langen Regierungszeit Ludwigs XV. so
charakteristisch sind. Es hat sich glücklich gefügt, dass von
diesen so reizenden, effectvollen Kleidern aus dem Besitze ver
schiedener Anstalten und Herren (Oesterreich. Museum, Hof-
Oper, Fürst Schwarzenberg u. s. w.) sich eine so reiche Zahl
in so glänzenden Beispielen zusammengefunden hat, wie kaum
seit den Zeiten, da sie getragen wurden.
Auch die Franenkleidung der Bococozeit ist gut vertreten
durch eine Anzahl wohl erhaltener seidener Kleider aus der
Epoche des gewaltigen Reifrockes. Wir gewinnen aus ihnen eine
gute Vorstellung von Grösse und Art, Mit dem Reifrock herrschte
gleichzeitig die Schnürbrust mit ihren eisernen Stangen. Auch
von dieser ist eine ganze Reihe elegant verzierter Beispiele vor
handen, selbst ein Corset, ganz aus Eisen. Wie die französische
Revolution sich nähert und zum Ausbruch gelangt, verschwindet
alle Pracht, aller Zierrat; die Röcke der Herren werden einfach,
meist trübe und unförmlich, mit grossem umgelegten Kragen;
die Kleider der Damen legen Reifrock und Schnürbrust ab und
suchen sich mit hoher Taille, nackten Armen und flachen Schuhen
zu gräcisiren. Beiderlei Moden, die männliche wie die Aveib-
liche, die noch in die Empirezeit hinübergehen, sind gut und
charakteristisch vertreten, jene durch eine Anzahl Frackröcke,
welche zum Theil noch im Saal VIII Aufstellung erhalten haben,
diese durch ein schlichtes weisses Costüm, sowie durch ein Paar
von weisser Seide, davon das reichere mit Gold durchwebte
Eigenthum des Grafen Lanckoronski ist. Auch eines anderen,
in bemerkenswerther Weise mit Stroh verzierten Kleides, das
noch derselben Zeit angehört, sei gedacht.
Mit dieser [Epoche des Empire schliesst die historische
Abtheilung. Die Collection der chinesischen und japanischen
Costüme, welche sich, wie erwähnt, am Ende des Saales VI