Die Bibliothek.
Das lnventar der Bibliothek weist am Schlusse X885 8510 Nummern auf, was einen
Zuwachs von 4m Werken bedeutet. Als besonders werthvolle Acquisitionen konnen
folgende Werke bezeichnet werden:
Bade, Chorgestuhl im königl. Museum in Berlin; Botticelli, Zeichnungen zu
Dante's göttlicher Comüdie; Ballu, Uhötel de ville de Paris; Cleuziou, L'art
national; Pasini, ll tesoro di San Marco; _Magne, L'oeuvre des peintres verriers;
Seidel, das künigl. Lustschloss Schleißheim; Cesnola, Atlas of the Cesnola collection;
Bahn, das Heiligthum der Athena Polias Nikephoros (Alterthumer von Pergamon II. Bd.)
und die Architektur der Renaissance in Toscana, dargestellt von der Gesellschaft
San Giorgio in Florenz.
Durch Zuwendung von Geschenken hat die Bibliothek eine nicht unwesentliche
Bereicherung erfahren; folgende seien besonders hervorgehoben. Das hohe k. k. Mini-
sterium ffir Cultus und Unterricht spendete: Niemann, Palasthauten des
Barockstyles in Wien; das Comite zur Herausgabe des künstlerischen Nachlasses von
Viollet Le Duc, dessen wCompositions et dessinsc; von Seiten der Verfasser wurden
der Bibliothek gegen zu Werke geschenkt, worunter Gmelin, Die Elemente der Gefäß-
bildnerei und Bucher, wMit Gunsu. - Ferner spendete Frau Jeanette von Eitelberger
eine Reihe von Publicationen, sowie Hofrath von Falk e eine größere Anzahl von Druck-
sehriften kunstgeschichtlichen Inhaltes.
Bezüglich der Kunnlbliller-Sammluag sind nicht besonders viele Ankäufe zu ver-
zeichnen, da sich die Bibliothek unter ihren gegenwärtigen finanziellen Verhältnissen
vor Allem darauf beschränken musste, die Fortsetzungen der meist sehr kostspieligen
Tafelwerke und Fachzeitschriften anzuchaffen. An Kunstblattern wurden erworben 1x7
Photographien nach kunstgewerblichen Objecten, Architekturen und Gemälden der Gallerien
zu Cassel, St. Petersburg und London und vier Originalaufnahmen von Flächendecora-
tionen verschiedener Art aus Italien von Ad. Ginzel.
An Geschenken erhielt die Kunstblatter-Sarnmlung von Sr. Durchlaucht dem Fur-
aten Johann von und zu Liechtenstein zwei Originalaufnahmen, von Frau Jeanette
von Eitelberger 35 Blätter architektonischer Aufnahmen und Entwürfe und von Re-
gierungsrath Bucher 859 Blätter Reproductionen kunstgewerblicher Objecte der ver-
schiedensten Art, zum größten Theile aus den -Blätteru für Kunstgewerbe- und aus
Bucher's uGeschichte der technischen Künsten.
IV.
Puhlicationon und Raproductionen.
Außer den allmonatlich erscheinenden nMittheilungen des Oesterr. Museums: gingen
von den Angehörigen der Anstalt mehrere Publicationen aus oder wurden durch ihre
Mitwirkung gefördert: Regierungsrath Bucher veröffentlichte nDie Fälscherkünsteu, auto-
risirte Bearbeitung von nLe Truquagen von Paul Eudel, GrenzbotensSammlung. Zweite
Reibe, Bd. 9 (Leipzig, Grunow), ferner nMit Gunst. Aus Vergangenheit und Gegenwart
des Handwerkes- (Leipzig, Grunow), und vollendete den z. Band seiner nGeschichte der
technischen Künste: (Stuttgart, Spemann); Prof. l-lauser gab Tafel Vll. seiner wSäulen-
ordnungen- (Wien, Holder), Prof. H erdtle 6 Hefte seiner ußauhütte: (Stuttgart, Spernann)
und uVorlagen für das polychrome Flachornament. Eine Sammlung italienischer Maiulica-
lliesen- (Wien, Grneser) heraus, Prof. Unger setzte sein -Galleriewerk- fort und die
Professoren Berger, Sturm und Unger betheiligten sich an dem Lieferungswerke:
nDie Ptllnze in Kunst und Gewerbeu, herausgegeben von Martin Gerlach. Vorrede van
Dr. Alb. llg. - Darstellung der schönsten und formenreichsten Pflanzen in Natur und
Styl zur praktischen Verwerthung für das gesammte Gebiet der Kunst und des Kunst-
gewerbes (Wien, Gerlach ä Schenk, I. Lieferung).
Aus der Gypsgießarei des Museums gingen 5 neue Abformungen (Kan-Nr. 93g
bis 943) hervor, u. zw.: Bein eines Mannes; Fuß einer Frau; Fuß eines Knaben; Einband
eines Notizbüchleins, Original Silber mit Reliefornamenten, deutsch, Anfang des 18. Jahrh.
(Eigenthurn des Museums), und weibL Statuette, Original in Buchsholz X7. Jahrh.
Gypsabgüsse wurden geliefert an folgende 176 Unterrichtslustalten: