Centralcommission in Wien sowie von Filialcomitäs in den Kronländern zu veranlassen,
deren Auf abe es sein wird, auf Grundlage eines entsprechenden Programmes für die
würdige ertretung Oesterreichs bei dieser Ausstellung vorzusorgen. Nachdem beide
Hauser des Reichsrathes den Gesetzentwurf, durch welchen die nöthigen Geldmittel zur
würdigen Durchführung dieses Unternehmens gesichert werden sollen, zum Beschlüsse
erhoben haben und das Zustandekommen des Gesetzes in naher Aussicht steht, erschien
es an der Zeit und bei der Kürze der für die Vorbereitungsarbeiten der Ausstellung ge-
botenen Frist auch bereits dringend geboten, den ehehaldigen Beginn der Thätigkeit der
gedachten Ausstellungsbehörden vorzubereiten. Es liegt in der Absicht des Herrn Ministers,
dass in der Centralcommission, um deren Constituirung es sich zunächst handelt, alle ln-
dustriebezirke der im Reichsrathe reprasentirten Königreiche und Lander, und zwar durch
gewählte Vertreter der Handels- und Gewerbekammern, vertreten sein sollen. Se. Ex-
cellenz richtete daher an sämmtliche Handels- und Gewerbeltammern die Einladung, Mit-
glieder der Kammer als Delegirte derselben für die Centralcommission zu bezeichnen und
die Namen der gewählten Vertreter binnen acht Tagen bekannt zu geben. Gleichzeitig hat
der Herr Minister die Länderchefs zur kräftigsten Unterstützung seines Bestrebens nach
einer möglichst vollständigen und würdigen Vertretung Oesterreichs bei der Ausstellung
aufgefordert und ihnen anheimgegeben, etwaige besondere Vorschlage betreffs Organi-
sation der Filialcontittifs oder zur Durchführung der Angelegenheit geeignet erscheinender
weiterer Massnahmen mitzutheilen.
- Herr August Rath. Censor der priv. österreichischen Nationalbank, hat Sr. Exc.
dem Herrn Handelsminister den Betrag von Iooo H. mit der Widmung übergeben, dass
dieser Betrag zur Herstellung von kunstgewerblichen Ausstellungsobjecten für die Pariser
Ausstellung im Jahre 1878 seitens der dem Handelsministerium unterstehenden gewerb-
lichen Fachschulen oder, falls die Ausstellung von diesen Schulen nicht beschickt werden
sollte, nach Bestimmung des Herrn Handelsministers in anderer Art, etwa zur Anlegung
oder Completirung von Lehrmitteln u. dgL. zu Gunsten der bezeichneten Lehranstalten
verwendet werden solle.
(Ausstellung in Amsterdam.) An der internationalen Concurrenz, welche mit
der diesjährigen kunstgewerblichen Ausstellung in Amsterdam verbunden werden soll,
betheiligen sich 27 österreichische Aussteller und zwar: Albert M i l de (eiserne Gascan-
delaberl , Ludw. Wilhelm tdesgl.) , R. Ph. WVaagn er in Meidling (Springbrunnen und
Candelaber aus Eisen), Ph. H aas 61 Söhn e (ein Zimmerteppich), Bernh. Lud wig,
Heinr. lrm l er inWähring und der Salzb urge r G ewerbev erei n (Speisezimmermübeb,
D. l-lollen ba ch (Luster), D ziedz i nsky 81 H a nusch .(I.uster und Schreibtischgarni-
turen) , J ä g e r G: T h i el (Schreibtischgarnituren) _ C. H a a s (2 Becher), H. R a t zer s -
dorfe r (Pocal, Schreibtischgarnitur, Damenschmuck), J. C. Klinke sch (Tafelaufsatze etc},
J. Bacher (Schmuckarbeiten) , Carl L. Lustig qEhrenbecher), A. K l eeb e rg (desgl),
Regenhart 81 Raymann und J. Garber (Tafeltücher), Pollak öt Joppich (Cassetten
und Bucheinband), F. Rolli n ge r (Bucheinband), Sa lzbu rger Gewerbeverei n (desgL),
S.Grünwald(Schmuckcassette in Tauschirarbeit), die Kunststickereischule, C.Giani
und H. Uffenheim er in Innsbruck (gestickt: Tischdecken etc.), Prof. A. An d 51 in Graz
und R. v. W aldheirn (Vorlagenwerke).
(Der Wiener Ih-auen-Erwerbverein) beschäftigt sich derzeit mit der Erweiterung
des Lehrplanes seiner höheren Bildungsschule (erste Mittelschulc für Mädchen).
Dem neuen Programm gemass soll die Schule nicht vier, sondern sechs Jahre begreifen,
demzufolge die Schülerinnen nicht wie bisher mit dem zwölften, sondern mit dem
zehnten Jahre Aufnahme Enden werden. Das Lehrziel bleibt dasselbe, nur wird sich
der Unterricht durch das grossere Zeitausmass, das ihm gewidmet rein wird, noch ein-
gehender und gründlicher gestalten und in den drei höheren Jahrgängen die englische Sprache
als obligater Lehrgegenstand erscheinen. Der Verein hat den bezüglichen Lehrplan bereits
dem Unterrichtsminister vorgelegt. Die Kaiserin hat dem Vereine fünfzig Gulden und
Erzherzog Wilhelm demselben dreissig Gulden gespendet.
(Das Leitmentzer Gewerbemuaeum) wurde am 18. Februar in feierlicher
Weise eröffnet. Wir werden noch Gelegenheit haben, auf dieses Institut ausführlicher in
diesem Organe zurückzukommen.
(Herr Dr. Justzus Brinolunann) wurde von dem Senat der Stadt Hamburg zum
Director des Hamburgischen Museums für Kunst und Gewerbe ernannt. Dem iungen In-
stitute ist zu dieser Wahl gewiss Glück zu wünschen. Herr Dr. Brinckmann hat sich als
Fachschriftsteller einen guten Namen gemacht und ist seit Jahren in seiner Vaterstadt für
die Hebung der Kunstindustrie und des gewerblichen Schulwesens erfolgreich thatig.
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