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Se. k. u. k. Apostol. Majestat haben mit Allerh. Entschließung vomdö. Juli 1890 
dem ordentlichen Professor der Physiologie an der Universität in Wien, Hofrath 
Dr. Ernst Ritter v._ B rücke, Curator des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie, 
aus Anlass seines bevorstehenden Uebertrittes in den bleibenden Ruhestand das Komthur- 
kreuz des Franz-Josel-Ordens mit dem Sterne allergnüdigst zu verleihen geruht. 
Se. k. u. k. Apostol. Miijestat haben mit Allerli. Entschließung vom 5. _September 
1390 dem Oflicial am k. k. Oesterr. Museum für Kunst und Industrie in Wien, Wilh. 
Dobrafsky, aus Anlass seiner Versetzung in den dauernden Ruhestand den Titel eines 
Hillsamter-Directions-Adjuncten allergnadigst zu verleihen geruht. 
Se. k. u. k. Apostol. Majcstat haben mit Allerh. Entschließung vom 6. September 
1890 den Curator des k. k. Oesterr. Museums. Sectionsrath und Vorstand des Hochhau- 
Departements im Ministerium des Innern, Karl Kbchlin, zum Ministerialrathe im Mini- 
sterium des Innern allergnadigst zu ernennen geruht. 
Der Minister für Cultus und Unterricht hat den Fachlehrer an der k. k. Fach- 
schule in Taschen, Emil Adam, zum Adjuncten am chemischen Laboratorium der 
Kunstgewerbeschule des Oesterr. Museums für Kunst und Industrie in Wien ernannt. 
Se. k. u. k. Apostol. Majestat haben dem Curator des k. k. Oesterr. Museums 
für Kunst und Industrie, Universitätsprofessor Hofrath Dr. Otto Benndorf, das Ehren- 
zeichen für Kunst und Wissenschaft allergnadigst zu verleihen geruht. 
Se. Majestat der König von Rumanien hat dem Director des k. k. Oesterr. 
Museums Hofrath J. R. v. Falke das Commandeurkreuz des Ordens iiStern von Rumänien! 
verliehen. 
Se. Majestät König Karl von Rumänien hat Donnerstag den a5. September 
das Museum unter Führung des Directors Hofrath R. v. Falke mit einem zweistündigen 
Besuche beehrt, und auch die Kupferstichsammlung, die Bibliothek und die Ausstellung 
des Kunstgewerbe-Vereines eingehend besichtigt. 
Die Kunstgewerbeschule hat durch den frühen Tod des Assistenten Richard 
Fallenbück einen schmerzlichen Verlust erlitten. Der junge Künstler, geboren zu 
Wien am 15. August t859 als Sohn eines Arztes, verrieth schon als Knabe ebensoviel 
Talent als Neigung für die Malerei, und beide fanden die günstigste Forderung durch 
den kunstliebenden Vater und die beiden älteren Brüder, von denen einer Maler, einer 
Architekt geworden war. Seine weitere Ausbildung empfing er nach Absolvirung des 
Realgymnasiums in der Leopoldstadt an der Akademie der bildenden Künste (1876 bis 
1878), dann als Specialschüler des Prof. Eisenrnenger (1879-1881) und des Prof. 
Canon bis zu dessen Tode (1883-1885), endlich als Schüler der Professoren J. Berger 
und Karger an der Kunstgewerbeschule, ferner durch Studienreisen nach Venedig und 
München. Schon bei den letzten Arbeiten Canon's hatte F. seinen Meister werkthatig 
unterstützen können, und in der Folge bewahrte sich immer mehr seine Begabung für 
decorative und namentlich Blumenmalerei. Im Jahre t888 wurde er, als eine Vertretung 
an der Malerschule der Kunstgewerbeschule nothwendig geworden war, hierzu unter 
Oberleitung des Prof. Karger mit herangezogen, und da der Erfolg den gehegten 
Erwartungen entsprach, bewilligte ihm das hohe k. k. Ministerium für Cultus und 
Unterricht 1889 einen einjährigen Urlaub und die Mittel, um in Paris insbesondere auf 
dem Gebiete der Blumenmalerei in ihrer Anwendung für das Kunstgewerbe Studien zu 
machen. Seine von dort eingesandten Arbeiten, die auch im Museum ausgestellt wurden, 
befriedigten allseitig in so hohem Grade, dass das hohe Ministerium bereitwillig auf die 
von den namhaftesten Mitgliedern der österreichischen Künstercolonie an eregte Aus- 
dehnung des Studienurlaubs auf ein weiteres Jahr einging. Mitten aus dieser zu den 
schönsten Hoffnungen für die Zukunft berechtigenden Thatigkeit ist er am 2x. December 
v. J. durch einen plötzlichen Tod herausgerissen worden. Wie in Wien halte er sich 
auch in Paris schon einen geachteten Namen in der Künstlerwelt erworben, seine 
Collegen an der Kunstgewerbeschule werden ilim ein warmes Andenken bewahren; das 
österreichische Kunstgewerbe aber hat allen Grund, zu beklagen, dass diese Kraft hin- 
weggeralft worden ist, bevor sie in vollem Maße nutzbar gemacht werden konnte. 
Verlag des k. k. Oeslerr. Museums. - 
- Druck von Cnrl Gexoldh Sohn in Wien. 1891.
	        
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