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belgischen Marmor und einem Portratmedaillon in Carraramarmor mit entsprechender Um- 
ralirnung in Bronze und Karstmarmnr. Das Porträt ist ein Werk des Bildhauers Beyer, 
die Steinarbeit wurde von Francini, die Bildhauer- und Brnnzearbeit von Schindler 
und Hanusch besorgt. Die Tafel trägt die Inschrift: uDem Wiederbeleber der Holz- 
schneidekunst in Oesterreich Rudnli von Waldheim, ersten Präsidenten des Wiener 
Kunstgewerbevereines, gewidmet van Freunden und Verehrern.- - Eine von Regierungs- 
raih Bucher verfasste Festschrift, welche an alle Anwesenden vertheilt wurde, schildert 
den Lebensgang und die Charaktereigenschaften des Verewigten und ist mit dem von 
W. Unger radirten Porträt Waldheim's und einer Abbildung des Denkmales geziert. Vor 
der Enthüllung hielt Hofraih Stnrck an die versammelten folgende Ansprache: 
nimmer mehr lichtet sich der Kreis jener Männer, welche einst die Wiege des 
Oesterr. Muaeuma umstanden und immer bedenklicher mehren sich die stummen 
und doch so beredten Erinnerungszeichen, welche von den Wänden dieses Hauses 
auf uns niederachauen. Dieser Reihe fügen wir heute schmerzlich bewegt eine Gedenk- 
tafel an Rudolf von Waldheim an. Die volle Bedeutung dieses Mannes wurde an 
dieser Stelle erschöpfend gewürdigt und wir dürfen uns im engen Raume dieser 
schlichten Feier darauf beschränken, aus der umfassenden Thatigkeit Waldheim's 
jener Leistungen zu gedenken, welche mit den Zielen und künstlerischen Bestrebungen 
des Oesterr. Museums zusammenfallen. Seine Thätigkeit auf dem Gesnrrimtgehiete 
der Illustration, Unternehmungen wie die Bauzeitung, die Blätter für Kunstgewerbe, 
die Wiederbelebung des Holzschnittes in Oesterreieh, sein hervorragender Antheil an 
der Gründung des Wiener Kunstgewerbevereines sind Thaten, welche ein gllnzendes 
Blatt in der Entwicklungsgeschichte österreichischer Kunatindustrie füllen und welche 
Waldheim ein ehrendes Andenken für alle Zeiten sichern. Und so möge denn die 
Gedenktafel, die Verehrung und treue Freundeshande hier aufgerichtet. die Erinnerung 
wach erhalten an einen kunstbegeiaterten Mann, an einen wahren Patrioten, immer 
bereit und opferwillig, wo es sich um die Förderung der Interessen des Vater- 
landes handelte, an einen wsrmherzigen und edlen Menschen, an Rudolf v. Waldheim.- 
Der Feier wohnten Herr Ludwig von Waldheim mit den übrigen Familien- 
mitgliedern bei, ferner Baron Banhans, Handelskammerpräsident labary, die Hof- 
und Ministerialrlthe v. Thaa, Lind, Hermann, Curator Hofrath Professor Bauer, 
Mitglieder dea Aufsichtsrathes der Kunstgewerbeschule, der Prasident des Wiener Kunst- 
gewerbevereinea kais. Rath Hanusch, Viceprlsident Gstettn er und Secretär Dr. Lei- 
sching mit vielen Vereinsmitgliedern, Director Hofrath J. v. Falke, Vicedirector Reg.- 
Rath B. Bucher, die übrigen Beamten des Museums, Professoren der Kunstgewerbe- 
schule u. A. Nach Schluu der Feier wurde die Sommerausstelllung des Kunstgewerbe- 
vereines erofnet. 
Wlhrend des Sommers ist in den Besuchastunden des Museums insofern eine Ver- 
anderung eingetreten, als an jedem Samstag Nachmittag der Schluss statt um 4 Uhr erst 
um 6 Uhr stattgefunden hat. Der Grund dieser Veränderung lag in dem Wunsche, auch 
denjenigen Herren, deren Amtsstunden mit den Besuchsstunden des Museums zusammen- 
fallen, das Studium der Sammlungen zu ermöglichen. Diese Verfügung trat Samstag den 
3o. April in Kraft und fand mit dem a4. September ihr Ende. Während dieser Stunden 
haben 665 Personen das Tourniquet psasirt. 
Die Gesellschaft für vervielflltigende Kunst hat in ihrer im Juni abgehaltenen 
Generalversammlung den Custosadjuncten Herrn Dr. Eduard Leisching zum Cuntnr 
ernannt; derselbe wurde sodann auch in den Verwaltungsrath dieser Gesellschaft berufen. 
Der Präsident der Niederesterr. Handelt- und Gewerbekammer, Herrenhaus- 
mitglied Rudolf lsbary, ist am 9. Juli in Hütteldorf gestorben. Derselbe gehörte seit 
dem Jahre 188a dem Curatorium des k. k. Oesterr. Museums an, und hat an der Ent- 
wicklung und Fordlrung unseres Instituts und der mit demselben verbundenen Kunst- 
gewerheschule warmen Antheil genommen, welchen er in allen Lagen persönlich und 
amtlich bethätigte. Das Museum hat in einem Beileidsehreiben an die Hinterbliebenen 
den pietatvollen Gesinnungen gegen den Verstorbenen Ausdruck verliehen und wird dem- 
selben stets ein dankbares Andenken bewahren. 
Se. lt. u. k. Apostel. Majestät haben mit Allerh. Entschließung vom at. Juli die 
von dem mit dem Titel und Charakter eines Hofrathes bekleideten Director der Gemälde- 
gnleriedes Allerh. Kaiserhauses und Curator des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und 
Industrie Eduard Ritter v. Engerth angeluchteVersetzung in den wohlverdienten blei- 
benden Ruhestand zu genehmigen und allergnldigst zu gestatten geruht, dass demselben 
aus diesem Anlasse für seine steta eifrige und ersprießliche Dienstleistung die Allerh. 
Anerkennung ausgesprochen werde.
	        
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