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Urgeschichte, die classische Archaeologie und die Erforschung der kunstgewerblichen 
Techniken. Gerade für dieses letztere Gebiet hat diese Ausstellung viel des Interessanten 
eboten. 
g Diese Ausstellung wurde am 29. Mai von Sr. k. u. k. Hoheit dem durchl. Herrn 
Erzherzog Carl Ludwig, am 26. Mai von Sr. k. u. k. Hoheit dem durchl. Herrn Erz- 
herzog Ludwig Victor und am 3. Juni von Sr. k. u. k. Hoheit dem durchl. Herrn 
Erzherzog Rainer mit einem Besuche ausgezeichnet. Die Ausstellung wurde am 
t7. September geschlossen. - 
Montag, den 9. October fand die Eröffnung der Ausstellung der Kunstgewerbescltule 
statt. Da diese Schulausstellung gleichzeitig mit dem Jubiläum des Hinfundzwanzigiährigen 
Bestandes der Kunstgewerheschule zusammenfiel, wurde die Eröffnung dieser Ausstellung 
in besonders feierlicher Weise veranstaltet. Ueber die Feier und den Verlauf der Schul- 
ausstellung wird unter xVI. Kunstgewerbeschulec eingehend berichtet. 
Se. k. u. k. Hoheit der durchl. Herr Erzherzog Carl Ludwig hat die Schul- 
ausstellung am t. October mit einem Besuche ausgezeichnet. 
Die Jubiläums-Ausstellung der Kunstgewerbeschule erfreute sich eines überaus 
regen Interesses und wurde auch von einer Reihe ausländischer Gäste besucht. Da die 
Chambre syndicale de In btjouterie, de la jonillerie er de Porfävrerie in Paris die Absicht 
hst, dort eine fachliche Fortbildungsschule für die genannten Fächer zu errichten, hatte 
der Präsident dieser Corporation, Mr. Gsillsrd, bereits mehrere Wochen vor Eröffnung 
dieser Ausstellung die Entsendung einer Commission zum Besuche derselben angekündigt. 
Diese Commission, bestehend aus den Herren George Murat und George l.e Turq hat nun 
die Schule mit allen ihren Einrichtungen, die Ausstellung und besonders die Ateliers des 
Hofrathes Storck und der Professoren Macht (für keramische Decorstion und Email- 
malerei) und Schwartz (für Ciselirkunst und verwandte Fächer) wie das chemische 
Laboratorium (Leiter Prof. Dr. Linke) eingehend besichtigt und ihre lebhafte Befriedigung 
über das Gesehene geäußert. - Auch sächsische Delegirte fanden sich zum Besuche der 
Jubiläums-Ausstellung der Kunstgewerbeschule ein, und zwar mehrere Professoren der 
Dresdener Kunstgewerbeschule und die Professoren Forkel und Oettel der kgl. Industrie- 
schule in Plauen, welche von der Regierung entsendet worden waren. -- Die Schul- 
nusstellung wurde am 5. November geschlossen. 
Der Wiener Kunstgewerbe-Verein veranstaltete in diesem Jahre zu Weihnachten 
im k. k. Oesterr. Museum eine Ausstellung moderner Kunstindustrie-Gegenstände, welche 
den Namen führte: sWeihnachts-Ausstellung des Wiener Kunstgewerbe-Vereins im k. k. 
Oesterr. Museum für Kunst und Industriec. Diese Ausstellung sollte, da sie die to. Weih- 
nachts-Ausstellung des Wiener Kunstgewerbe-Vereins war, in Bezug auf die Qualität der 
zur Ausstellung gelangenden Gegenstände eine Elite-Ausstellung werden. 
Zur Beschickung dieser Ausstellung wurden die Mitglieder des Wiener Kunst- 
gewerbe-Vereins und alle sonstigen Kunstindustriellen sowie Künstler und Künstlerinnen 
eingeladen, welche in Oesterreich wohnen und ihre Kunst berufsmäßig betreiben. Zulässig 
zur Ausstellung wsren nur kunstindustrielle Gegenstände, welche von ihren Verfertigern 
selbst angemeldet und von der Jury für würdig befunden worden sind, die zur Ausstellung 
gelangten Gegenstände durften jedoch heuer in Wien noch nicht ausgestellt gewesen 
sein. Die Ausstellung hat im Säulenhofe, unter den oberen Arkaden und in den Sälen 
und Zimmern VI, VII, IX, X-XIV stattgefunden. Der Anmeldungstermin war am 
14. Octobcr abgelaufen. Es hatten sich 177 Aussteller gemeldet, von welchen 93 Mit- 
glieder des Vereins waren. Auller den hervorragendsten Industriellen und Gewerbetreibenden 
Wiens hatte sich diesmal auch eine besonders große Zahl von Firmen aus den Kron- 
ländern, vor Allem aus Böhmen und den Alpenländern betheiligt. Das künstlerische 
Arrangement der Ausstellung wurde von Hofrath Storck und Prof. Beyer besorgt, die 
gesatnmte Administration von Dr. Leisching. Der Plan des Arrangements war folgender: 
In der Mitte des Siulenhofes wurde ein großer Pavillon der Firma Philipp Hass ötSöhne 
errichtet, auf den vier Ecktischen hatten die Kunsterzgießerei von Pönninger, Hofschlosser 
Milde und die keramischen Firmen Ditmar und Wnhliss ausgestellt. Hinter den Arkaden 
wurden-Wände errichtet, wodurch das Arrangement von lnterieurs ermöglicht war. Für 
lnterieurs wurde ferner der Saal IX verwendet, einzelne Möbelstücke waren auf der 
Galerie und in den Zimmern XII-XIV untergebracht, während die Säle VI, VII, X und 
XI zur Aufnahme aller übrigen Ausstellungsgegenstände, Glas, Keramik, Bronzen und 
sonstige Metallarbeiten, Leder, Stickereien, Fächer, kleine Plastik, vervielfältigende Kunst 
u. s. w., dienten. 
Se. k. und k. Hoheit der durchl. Herr Erzherzog Rainer nahm Samstag den 
15. November urn u Uhr Vormittags in hüchstseiner Eigenschaft als Protector die feier- 
liche Eröffnung dieser Ausstellung vor. Im Siulenhofe des Museums hatten sich schon vor 
der Erößnungsstunde eingefunden die Herren: Ihre Excell. Minister für Cultus und Unter- 
richt Dr. Ritter von Madeyski, Graf Edmund Zichy und Freiherr von Czedilz, Sectionschef
	        
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