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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe I (1866 / 6)

(ßlslltll des Museums.) Die Zahl der Besucher des österr. Museums im Febr. 
d. J. hat 10.295 Personen betragen (d. i. gegenüber dem Monate Febr. des Vorjahres um 
4244 Personen mehr). Von der obigen Ziffer entfallen 10.077 auf unentgeltliche Besucher. 
Das Eintrittsgeld von 30 kr. haben nur 218 Personen entrichtet. 
Neu ausgestellte Gegenstände.) Seit dem Erscheinen der Februar-Nummer 
der Jiattheilungen" sind im österr. Museum folgende Objecte zur Ausstellung gelangt: 
Am I5. Februar: Flinf Prscht-Codices aus der Mareianischen Biblio- 
thek in Venedig, deren Einbände in unvergleichlich schönem Email und in getriehener 
Arbeit wohl grösstentheils in Constantinopel gearbeitet worden sind. Vier derselben ge- 
hören dem zehnten, eilüen und zwölften Jahrhundert an. Der Text enthält Evangelisrien. 
Diese Buchdeckeln gehören zu den hervorragendsten Zierden der Marcianfschcn Biblio- 
thek. Einige von ihnen sind bereits beschrieben; in jüngster Zeit insbesondere von Labarte 
in seiner hietaire des arte industriels. Eine vollständige Publication darüber fehlt; das 
österr. Museum bereitet in diesem Momente eine solche vor. Die Ausstellung dieser Meister- 
werke byzantinischer Kunst dürfte in Wien um so erwünsehter erscheinen, als die Email- 
technik daselbst zum Gegenstands einer gründlichen Studiums von Seite vieler Künstler 
und Techniker geworden ist. Ferner aus der erzherzoglich Rainefschen Familien-Biblio- 
thek eine Anzahl von Einbiindan französischer Arbeit aus dem Anfange dieses 
Jahrhunderts, welche im Vereins mit den Einhlinden aus der Marcianfschen Bibliothek 
eine eigene Ausstellung von Einbinden im Manuscripten-Saale bilden. Ferner ein pumpe- 
janiseher Bronzecsndelsher aus dem Besitze Sr. kais. Hoheit des Herrn Erzherzogs 
Rainer; zwei Portriitrelisfs der Medicäer aus dem fiinfzehnten Jahrlt, in farbigem 
Wachs meisterhaft ausgeführt, Eigenthum des Herrn Plach; ein figuraler Porcellan- 
unteren: aus der k. k. Aerarial-Porcellanfahrik, Eigenthum des Hrn. Lobmeye r, und 
Muster: eichnungen für stilisirte Flachornamente , nach Vorbildern aus der 
mittelalterlichen Kunst Schwabens, von Prof. Herdtle in Stuttgart. 
Am 17. Februar: Ein Reliquiar in Form eines Fliigelaltares aus vergoldeten 
Silber, aus Maria-Schein im Lungaue vom Jahre H43; drei silberne Ketten aus dem 16. Jahr- 
hundert, Theile der alten Salzburg-er Tracht; ein vollständiges modernes Schreibtischservico 
(Goldsehnüedeubeit), Eigenthum der Frau Grälin Brunswick ; in Holz geschnitzte Puppen 
zum Unterricht im Zeichnen mit entsprechender Literatur aus dem 1G. unddem 19. Jahrhundert. 
Eigenthum Sr. Excellenz des Herrn Feldzeugmcisters Ritter v. Hauslab; ein im Auftrage 
St. lmis. Hoheit des durch]. Herrn Erzherzogs Wilhelm vom Bildhauer H utterer in 
Margarethen-Sandstsin schön ausgetiihrtes Sacrsmenthiiuschen fiir die deutsche Ordens- 
kirehe in Wien, nach den Entwurfen des Architekten Lippert ; die erste kirchliche 
Steinmetzarbeit, die im Museum zur Ausstellung kommt; die Eisenthiire aus Schmiedeeisen 
ist von dem Schlossermeister J. Stucksa ; endlich drei Glasgemiilde aus dem Anfange 
des 16. Jahrhunderts, tredliche Leistungen der Nürnberger Schule. 
Am 23. Februar : Die Kolessalhiiste der Juno Ludovisi ergänzt von Rauch; 
die zwei Kolossalbiisten der Dioscuren von Montecavsllo in Rom in Gypsabgiissen; ein 
Elfenbeincruziiix, Eigenthum des Herrn Dr. Franz Adler; ein Ledereinband von Herrn 
Girardet; neue Seidenstode mit stylisirten Dessins von Herrn Giaui; endlich eine ge- 
sliekte Tischdecke von Frau Elise von Auf fenberg. 
Am 1. März: Der russische Marschallstab des Feldmarschalls Radetzky; die Sta- 
tuette des Feldzcugmeisters Bianchi, medellirt fiir die Ruhrneshnlle des Arsenales vom 
Bildhauer Th. Seiden in Prag; eine Serie neuer stylgerechter Weilswaaren (Tischdecke 
n. s. f.) von Fsber; die Copie des Meytens'schen Porträts der Maria Theresia vom Maler 
Herrmann; Aquarelle von Treml und Schindler, und Reliefs aus dem Besitze des 
Herrn Huber; ungarische Schmuckgegenstände, Eigenthum des Herrn Kaff; Proben von 
Bilderrestenrationen mit harzlosem Firniss von Martin Pitzer; ein in Holz geschnitztes 
und bemalte: Crucifix des Bildhauers P. Kastlnnger in Wien; ein Elfenbein-Cruciiix 
aus dem 17. Jahrhundert; Holzreliefs vom Bildhauer Schwandaller vom J. 1792, Eigen- 
thum des Herrn Dr. Dölzer in Mauthausen; kostbare Dosen, verziert mit Mosaik und 
Elfenbeinreliafs, Eigsnthum der Frau Katharina Veit; eine Serie von Gypsabgiisseu von dem 
Friese der Celle des Parthenon; Tiechlerarbeiten der Herren Budrich und J. Fehlinger. 
Am 6. März: Ein schöner etruskischer Filigranschniuck (Fibula, Ohrgehänge und 
Kette) in Gold; eine Reihe von Cartons tiir die Fresken in der Stadtpfarrkirche zu Bruneck 
von dem trefilichen Tiroler Künstler Georg Mader; ein Glasgemiilde, vorstehend die heil. 
Sophia, nach einem Carton von Fr. Dobiaschof sk y, und Nachahmungen mittelalterlicher 
Glssgemiilde, nach älteren französischen Arbeiten, ausgeführt in der Glasmalerei-Anstalt 
von J. Geyling in Wien; die lehensgrosse Mannorstatue desFeldmarschalls A. Windisch- 
grötz vom Bildhauer Novak angefertigt und bestimmt fiir die Ruhmeshalle des k. k. Arse- 
nals; endlich die Entwürfe zur Kirche von Sexard in Ungarn und zu deren Einrichtung 
von Prof. Haus Petschnig.
	        
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