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Erster Jahrgang. de s 15. Juni 1866.
k. k. österr. Museums für Kunst 81 Industrie.
(Monatschrift. für Kunst S: Kunstgewerbe.)
(Am 15. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahrß ü. ö. W.
Bedacteur Dr. G. Thu. Expedition von C. Geroldäz Sohn. Man abonnirt im Museum, bei
C. Gerolrfs Sohn, durch die Poshnnshiltan, sowie durch alle Buch- und Kunsthandlungen.)
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Der Bchltl. des ilenliuhen Rilßrorrlenu - Sammlung lnüker Gllllrlgmullo im lllmuum und ihn B0,
deunlug für die heutige Giulechnik -- Ems Sihlllwhefa Slick- und Spiueumllllurbuch. - Vor-
htungcn im llunum. - Kleinere llittluilung - Fortsetzung de: Verzeiehniuel dlf im k. k. ölherr.
Museum lll Wien ltinlirhen Gypa-Abghsse. - Neue Erwerbungen leit der Benlugnbß das Kltllogex
der Ornlmematichummlung du k. k. öatorr. Muuums im lhi 1865.
Der Schatz des deutschen Ritter-Ordens.
_ .1. I". Der Schatz des deutschen Ordens ist durch seine Aufstellung im
österreich. Museum dem kunstliebenden Publicum Wiens bekannt und auch
lieb geworden, so dass wir ihn ungern in die Dunkelheit zurüekwandem
sähen, aus der ihm die Liberalität des gegenwärtigen erhabenen Hoch- und
Deutschmeisters zu treten erlaubt hat. Wir wissen nunmehr - und können
uns dessen freuen - dass er eine Reihe der allerfeinsten und edelsten
Kunstwerke enthält, die ihresgleichen suchen und jedes Kennerherz mit
Entzücken erfüllen; wir haben diese Werke mit Eifer studiren sehen und
haben somit die Erfahrung gemacht, dass sie nicht umsonst an ihrer Stelle
sind, sondern zum Zweck des Museums redlich mithelfen und hoffentlich
noch lange mithelfen werden.
Bei solchem anerkannten Wertbe dieses Schatzes, bei dem Nutzen,
den er zu stiften geeignet ist und schon jetzt stiftet, nennen wir es einen
glücklichen Gedanken, dass Se. kais. Hoheit, Erzherzog Wilhelm , der
gegenwärtige Hoch- und Deutschmeister, den Auftrag zur Publicirung des
Schatzesgab. Er konnte auch keinen besseren Herausgeber finden, als
den Amchivar des deutschen Ordens, den bekannten Historiker P. Beda
Dudik, der mit Lust und Geschick zu archivalischen Studien, wie sie
hier am Orte waren, eine genaue Kenntniss der Geschichte der Kleinkünste
und ihrer mannigfachen Technik und vor allem ein kunstgeübtes Auge für
ihre Schönheiten und charakteristischen Eigenschaften verbindet.
Es ist nach allen diesen Richtungen hin interessant, was uns
Herausgeber in seinen ausführlichen Erläuterungen darbietet. In einer
hisltqrischen Einleitung gibt er uns eine Geschichte des Deutsch-Ordens-
schatzes, woraus wir ersehen, dass auch solche Schatzkammern ihre Schick-
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