Wahrheit wird.
Ich riskierte unter
diesem Eindruck
den Satz: „Wir
glauben, daß sich
in diesen drei Bil-
dem die eigent-
liche Zukunft En-
gelharts offen-
bart". Aber er hat
seither solche Ent-
wicklungen zu-
rückgelegt, na-
mentlich auch in
plastischer Hin-
sicht, daß alles
Vorhersagen eini-
germaßen ver-
früht erscheint.
Wahr ist und
bleibt der Kern,
daß wir an dem
Künstler einen
Volksdarsteller
von seltener Ur-
sprünglichkeit
haben.
In dasjahr 190 r
fällt als Haupt-
werk der Speise-
saal im Hause des
Fabrikanten Gottlieb Taussig auf der Schönbrunnerstraße. Ein länglich vier-
eckiger Saal mit anstoßendem Wintergarten war hier allen gestaltenden
Talenten Engelharts überantwortet und er schuf ein reizvolles Werk, dies-
mal wieder durchaus als Kulturmensch. Der Saal hat unten ein Lambris aus
graugelblichem Stucco lustro und an den Wänden drei große und zwei kleine
Szenen aus Wielands „Oberon". Die großen Bilder decken jedes eine ganze
Breitwand und werden von unten her durch zwei Türen und einen Kamin
eingeschnitten. Türrahmen und Kamin sind aus weißem, schwarzgeflecktem
Marmor und über den Türen entwickelt sich immer ein Teil der Wandbilder
als supraportartiges Ornament: das eine Mal ein Fliederbusch, das andere Mal
das Gezweig einer mächtigen Platane mit bunten Vögeln (Gold- und Silber-
fasan über der Haupttür). Die Saaldecke ist weißer Stuck, ihr Mittelfeld mit
einem reichen, in Goldbronze getriebenen Lorbeergewinde umzogen, aus
Josef Engelhm, Spielaul in Schloßhof, Zeichnung