MAK

Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe I (1866 / 10)

15k 
In den Malereien dieses Codex bricht durch barbarisirte Formen und 
eine rohe Technik zuweilen noch der edlere Geist eines antiken Gefühle-s. 
Bedeutend noch ein Codex mit Goldsebrift aus dem ll. und eine Apoca- 
lypse aus dem 14. Jahrhundert, während einige Chorbüeher zum Theile 
von beträchtlicher Grösse den Verfall der Miniaturmalerei gegen das 
Ende des 16. Jahrhunderts zeigen. 
Ein alter Kupferstieh von Egidius Sadeler, der an der Wand hing, 
gab ein Bild des Ausstellungssanles, wie in demselben vor beinahe 260 
Jahren, Anno 1607 bei Gelegenheit eines Bazars, ein munteres Treiben 
statthatte. Friedrich Lippmann. 
Erwerbungen für die Bohmaterialiensammluug des Museums. 
Im k. k. österr. Museum für Kunst und Industrie soll seinerzeit, wenn 
die Loculitätsverhältnisse der Anstalt es gestatten werden, nach dem Muster des South- 
Kensington-Mnseums in London, eine eigene Abthoilnng für die Stoffe und Rohmaterialien, 
welche auf den verschiedenen Gebieten der Kunst und Industrie Verwendung finden, er- 
öffnet werden. 
Dem Museum sind bereits wiederholt Geschenke angekommen, welche in dieser Ah- 
theilnng ihren Platz finden werden. So beispielsweise eine Sammlung aller in der k. k. 
Aerarial-Porcellanfahrik verwendeten Arten von Thon, Porcellanerde, Quarz u. s. w., 
Geschenk des Herrn Directors Alex. Lö we, eine Anzahl Proben von Thonerden von den 
Werken des Herrn H. Drasche, Geschenk des letzteren, eine Anzahl Opalstücke aus 
den Gruben der Frau Goldschmidt n. E. 
Für den Zweck dieser Rohmnterialiensammlung durße eine Gelegenheit, wie die 
kürzlich im Prater abgehaltene land- und forstwirthschaitliche Ausstellung sie darbot, nicht 
ansser Acht gelassen werden. Es ist eine Erfahrung aller Ausstellungen, dass zahlreiche 
Objects, insbesondere solche, die als Probestücke der Erzeugung im Grossen, oder wegen 
des verhälmissmässig grossen Gewichtes und Volums die Spesen des Rücktransportes Fnir 
den Aussteller weniger lohnen, um so lieber von demselben am Ausstellnngsorte zurück- 
gelassen werden, wenn die Erwerbung derselben von öffentlichen Anstalten angestrebt wird. 
Die Direction des österr. MUBELIIIIS hat desshalb an mehrere Herren Aussteller, deren 
Expositionen für die Sammlung von Stoifen besonders wünschenswerth erschienen, Ersuch- 
schreiben um Ueberlassung dieser Gegenstände für die Zwecke des Museums gerichtet, 
und dieser Schritt ist von den günstigsten Erfolgen begleitet gewesen. 
Die Erwerbungen, welche dem Museum bei dieser Gelegenheit zu Theil wurden, 
sind folgende: Aus der Exposition des Herrn Grxfen Johann Joseph Wilczek und der 
Marienthaler Schieferwerksgesellscbaft: Schiefer; von Stephan Opvich in Triest eine 
reiche und sehr schöne Collection italienischer Marmorarten, bearbeitet; Proben von 
rntllem, gelblichtem und grauem Marmor aus den Marmorbrüchen von Anton -Gerenday 
in Pesth '); aus der Exposition von J. Bnrgholzefs Witwe: Granit; aus der Exposi- 
tion von Joseph Klimpel in Chrndim: Kalkstein; aus den Expositionen der k. k. 
Forstverwaltung: Proben der verschiedenen in Oesferreich vorkommenden, im Bauwosen 
und in der Industrie verwendeten Holzsrten, verschiedene Saudsteingattungen 
und Marmorproben, endlich Proben von Gyps, Thon- und Porcellanerde, Quarz 
u. s. f. Aus der Exposition der Verwaltung der k. k. Militär-grenze, des Herrn Fürsten 
Schwarzen herg und des Hoch- und Deutschrneisterthnms Proben verschiedener Holz- 
gattungen; von Jos. Angerer in Burgstall: Fourniere; von Edmund Weiler: 
Eschenflader; von Jos. Reif in Kuschwardn; Hölzer, bearbeitete; durch Hrn. Felix 
Lay in Esssgg: zwei Holzge räths vom Bindermeister J. Sever in Essegg. 
Ausser den vorerwähnten vom Museum bereits übernommenen Gegenständen sind 
der Anstalt von mehreren Herren Ausstellern Geschenke für die Rohmaterialiensammlnng 
in Aussicht gestellt werden, von denen seinerzeit Meldung gemacht werden wird. 
-) Vergl. die Spezial-Notiz m." am. Mlnuornrlvn.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.