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verstehe, so habe ich selber den Versuch gewagt." Dass der Verfasser
diesen Versuch gewagt hat, das danken wir ihm in der vollsten Ueber-
zeugung, dass dieser Dank sowohl in den Kreisen der Fachgelehrten wie
der Techniker einen lauten Wiederhall linden wird. Obwohl das Buch
auch Malern nützlich sein kann, so ist dasselbe doch nicht in erster Linie
für Maler geschrieben; „ein Maler, der sich gedrungen fühlt, über diesen
Gegenstand ein Buch zu Rathe zu ziehen, hat sicher seinen Beruf ver-
fehlt; er wird aus Schrißen nicht lernen, was er in den grossen Vorbil-
dern, die ihm vergangene Jahrhunderte überlassen haben, nicht entziffern
konnte; anders verhält es sich mit dem Industriellen, anders mit dem
Kunsthandwerker. Ihr Leben war nicht wie das des Malers dem Studium
der Farben gewidmet, und da, wo sie sich der Anwendung derselben nicht
entschlagen können, sind sie desshnlb leicht in Gefahr, ihre in anderer Hin-
sicht ganz vortrefflichen Erzeugnisse durch irgend einen Missgrilf ganz zu
verderben." Für sie ist es daher nöthig Grundlagen zu schaffen, auf welche
man eine Lehre von der Farben-Zusammenstellung aufbauen kann.
Für diejenigen, welche dieses Buch benützen wollen, müssen wir
bemerken, dass es nicht ein Buch für flüchtige Lectüre, sondern für ein
ernstes Studium ist; es wird besonders Jenen nützlich sein, welche als
Lehrer, als Architekten, Decorateure oder Musterzeichner thätig sind, die,
überdrüssig des unsichern Versuchens und Herumtastens, ihr Denken wie
ihr Arbeiten auf eine sichere Grundlage stellen wollen. Wir werden noch
0B Gelegenheit haben, auf dieses Buch in diesem Organe zurückzukommen.
Im Laufe des nächsten Winters werden im Museum Vorlesungen über
Brücke's „Physiologie der Farben" gehalten werden, in Verbindung mit
jenen Experimenten, die vielleicht nöthig sein könnten, um weiteren Krei-
sen das Verständniss des Buches zu erleichtern.
Die Sammlung antiker Glasfragmente im Museum und ihre
Bedeutung üir die heutige Glasteehnik.
(Forßellung und Behlun Aus dem Juni-Hefte.)
Magen wir uns, wo die grösste Bedeutung der Sammlung Hir uns
liegt, so scheinen besonders drei Gruppen den heutigen Glasfabri-
kanten empfehlenswerth, die der Millefioris, der Agatuach-
ahmungen und der musivisehen Gläser. Die ersten beiden Glasanen
sind der jetzigen Technik nicht fremd, doch wird darin nnr Unwesent-
liches geleistet. Eignen sie sich einestheils nicht zu Gegenständen für den
täglichen Gebrauch, so sind doch die Ansprüche der heutigen Welt an
ähnliche Luxussachen so bedeutend, dass beide Glasarten, auf die Höhe
der alten Technik gehoben, sicher eine bedeutende Rolle spielen würden.
Vergleicht man die Mil lefioribildu ugen imserer Zeit mit den alten, so