Beilage zu Nr. I3.
(Sludienblllter für Gewerbe- und Webeschule.) Mit Beniitzung der Samm-
lungen des k. k. österreichischen Museums für Kunst und Industrie unternimmt Herr
Friedrich Fischbach die Herausgabe eines Werkes, welches der Kunstindnstrie erheb-
lichen Nutzen gewähren diirße. Herr Fischbach beabsichtigt in dem Werke eine reiche
Auswahl von stylistischen Flächenornamenten nur Anwendung für die verschiedensten Ge-
genstände des modernen Luxus zusammenzustellen nnd zwar genau nach den Originalen
des österr. Museums, das bekanntlich durch die Erwerbung der Bock'schen Sammlung in
dieser Richtung eine grosse Mannigfaltigkeit besitzt. Wer den grossen Reichthum der
Künstler des Mittelalters und der Renaissance in der Gestaltung ornamentaler Composi-
tiouen kennt, wird wohl wissen, welcher Schatz an wirklich schönen, dem Gegenstande
und den Stoffen stets angemessenen Motiven zu verwerthan ist. Einzelne Künstler und In-
dust-rielle haben bisher wohl mit Glück das vorhandene Materials benützt, aber in weitere
Kreise ist die Kenntniss desselben noch nicht gedrungen. Vor mehreren Jahren rief
Dr. Bock ein ähnliches Werk, wie es Fischbach im Auge hat, ins Leben, aber die
Kostspieligkeit desselben erschwerte minder Bemittelten die Ansehalhmg. Die Vervoll-
kommnung in den graphischen Künsten macht es nun Ben-n Fischhach möglich, das
Werk zu einem sehr billigen Preise in Verkehr zu bringen, Dem Vernehmen nach wird
Herr Kunsthändler Paterno den Verlag dieser Publieation unternehmen.
(Verzeichniss der Marmor-Gattungen von Stefans) Opuleh In Triest.)
Die Marmor-Collection von Stef. O puich in Triest, ein Geschenk des Ausstellers an das
iisterr. Museum '), enthält folgende Mannorgattungen: Aviano, Venetianischer Marmor.
In Wien wurde dieses Material zu folgenden Arbeiten verwendet: l. lm k. k. Hofopern-
haus fiir die Hoflegenstiegen und die kleine Logenstiege, für eine grosse Anzahl Thiiren,
Pfeiler, Pestamente, Säuleniiisse und Capitiile. 2. BeimA stiner-Brunneu: lu den vier
cannelirten Sliulenschäften sammt Capitälen und Säulenfiissen. 3. Im neuen skad. Gym-
nasium fiir die Stiege. 4. Beim Bau Colloredo für die Stiege. 5. Beim Bau Erzherzog
Ludwig Victor fiir die Stiege. 6. An Trottoir-Pilasterungen circa IO(X) j".
Rappen. Karster-Marmor. In Wien verwendet: Zum Sclzwarzenberfschen Monumente.
Valle. Venetiauischer Marmor. In Wien noch nicht verwendet.
3353:: äiäVenetiauischer Marmor. Für Wien ganz neu, noch nicht verwendet.
P aragone. Sc warzer Karster Marmor. Wurde bis jetzt zu Inschrifttafeln, Mosaik-
Arbeiten und Pilasterungen mit Carrnra-Marmor verwendet; eignet sich auch fiir Säulen,
Postaments, Camiue etc.
Parenzo. Istrianer Kalkstein. Nach Wien wurden davon gegen 10.000 Cubikfuss
e m1, , es J 1
2:223: äglstrianer Kalkstein. Fiir Wien ganz neu, noch nicht verwendet.
Saltri 0- Stein. Nord-Italien.
San Gerolamo. Istrinner Marmor. Der Bruch ist früher stark betrieben und für
grossartige Bauten verwendet worden. Der Marmorhruchhesitzer empfiehlt jedoch dieses Ma-
terial nur für innen Decorationen, da er für die Witterungshältigkeit nicht ganntiren kann.
Veroneser. Venetianischer Munnot. Diese Brüche sind seit zwei Jahrhunderten
im Betriebe, einige Gattungen sind ganz verloren gegangen, und sind wiederum später neue
aufgefunden worden. Gegenwärtig sind folgende Gattungen zu haben: Nr. 1.
Biancone,
Nr. 2 Raue Ümale, Nr. 3 Ronoßammato, Nr. 4 Rom: Chiaro, Nr. 5 Giallo T '
m-n N . 6
Amumdolalo, Nr. 7 Bmcealello, Nr. 8 San Vilole wenn, Nr. 9 Sun Wlale chiaw. y r
Breccia Apennina. Nord-Italien. In Wien noch nicht verwendet.
Csrrara. Nord-Italien. Die grössteu Brüche der Welt, liefern sowohl jedes Quantum
als auch die griissten Blöcke. Es sind il Gattungen, wie folgt: Nr. l I. Blatmzrio, Nr. 2
I. Vmßhß, Nr. 3 I. di H. Statuen-ab belle, Nr. 4 I. 41' II. Nr. 5 Statuanb me-
diocre, Nr. 6 II. Venalo, Nr. 7 II. Favstisevitä, Nr. 8 II. Oomwne, Nr. 9 Berdiylab eomune I.,
Nr. 10 Bardiglio mmrme lI., Nr. ll Baniiglio jioriüz.
Toskoner-Gelh. Nord-Italien.
Portovenere. Nord-Italien.
Polcevers. Nord-Italien. Es gibt drei Gattungen, wie folgt: Nr. l. Dunkelgrün
mit vielen weissen Flammen. Nr. 2. Lichtgrüu mit weniger weissen Plam men. Nr. 3. Dunkel-
grün, röthlich mit wenig weissen Flammen.
i") Aufgestellt im Zslclicnssalc du Museums.